FCA-Coach Markus Weinzierl nahm im Vergleich zum 4:0-Kantersieg beim VfB Stuttgart gleich fünf Veränderungen vor: Weder Bobadilla, Callsen-Bracker, Koo, Max oder Caiuby (alle Bank) spielten von Beginn an. Stattdessen schickte der Trainer Stafylidis, Janker, Trochowski, Ji und Altintop auf das Feld.
Bilbaos Trainer Ernesto Valverde ließ nach dem 0:2 in Granada auch kräftig rotieren: Ersatztorwart Iago Herrerin, Gurpegi, Boveda, Mikel Rico, Sabin und Eraso durften für Keeper Iraizoz, Etxeita, de Marcos, Bernat, Raul Garcia und Williams beginnen.
Der FC Augsburg ging die Partie in einem 4-2-3-1-System an, fand aber in der Anfangsphase kein Mittel, die Gäste aus Spanien zu knacken. Bilbao machte mit einer 4-3-3-Formation die Räume dicht, sodass die Hausherren gezwungen waren, mit langen Diagonalbällen aus der Defensive auf die Flügel zu agieren, um die Ketten zu entzerren. Bei Athletic lief der Spielaufbau zumeist über San Jose, der im zentral-defensiven Mittelfeld die Strippen zog.
Baiers Nachlässigkeit sorgt für kalte Dusche
Noch bevor die Augsburger es schafften, gefährlich vor das Tor von Iago Herrerin zu kommen, schlug es im Kasten von Hitz ein: Susaeta konnte einen Einwurf von Balenziaga 25 Meter vor dem Tor in Ruhe annehmen, ohne dass Baier ihn störte und zog aus 22 Metern halblinker Position ab. Hitz streckte sich vergeblich und die Kugel schlug im linken unteren Eck ein (10.).
Augsburg fehlten die Ideen, die Bilbao-Defensive ernsthaft in Schwierigkeiten zu bringen. Erst in der 19. Minute wurde es gefährlich: Nach einer Baier-Ecke kam Janker zweimal zum Abschluss, wurde aber beide Male abgeblockt. In der Folge waren Torchancen Mangelware. Kein Team schaffte es, das Spiel kontrolliert aufzubauen und die jeweilige Offensive in Szene setzen zu können.
Laporte fälscht ab - Trochowski trifft
Es dauerte bis zur 41. Minute ehe der verdiente, aber in der Entstehung glückliche Ausgleich fiel: Trochowski kam 20 Meter vor dem Tor zum Abschluss. Laporte versuchte den ehemaligen Nationalspieler noch am Schuss zu hindern, fälschte die Kugel damit aber unhaltbar für Iago Herrerin ab.
Joker Bobadilla sticht
In der zweiten Halbzeit kamen die Fuggerstädter mutig und motiviert aus der Kabine und hatten in der 51. Minute durch Ji eine große Möglichkeit: Alleine auf den Keeper zulaufend, zögerte er zu lange und konnte vom herangeeilten Laporte gerade noch fair abgegrätscht werden. Doch nur acht Zeigerumdrehungen später drehte der erst drei Minuten zuvor eingewechselte Bobadilla die Partie: Er leitete die Situation selbst ein, indem er sich 20 Meter zentral vor dem Tor gegen San Jose und Gurpegi durchsetzte und auf Ji passte. Iago Herrerin konnte den Abschluss des Südkoreaners nur hoch in die Mitte abwehren, wo Bobadilla zur Stelle war und per Kopf gegen die Laufrichtung des Torhüters zur 2:1-Führung abstaubte (59.).
Aduriz schockt die Gastgeber
In der Folge waren die Augsburger die spielbestimmende Mannschaft und drängten auf das dritte Tor. Doch bei den Fuggerstädtern schlichen sich immer wieder leichte Ballverluste ein. In der 83. Minute fiel aus dem Nichts der Ausgleich: Iturraspe flankte von rechts in die Mitte, wo sich der bislang unsichtbare Aduriz hochschraubte und zum 2:2 einköpfte. Der Bundesligist war geschockt, doch es kam noch schlimmer: Keine drei Minuten später konnte Williams nach feinem Doppelpass mit Iturraspe von rechts eine flache Flanke zu schlagen und erneut stand Aduriz parat und schloss am langen Pfosten zur 3:2-Führung ab (86.).
Die Gastgeber konnten diesem späten Schock nichts mehr entgegensetzen, verlor sehr unglücklich gegen abgezockte Gäste aus Spanien und müssen am letzten Spieltag bei Partizan Belgrad höher als 3:1 gewinnen, um die Zwischenrunde zu erreichen.
Der FCA empfängt am Sonntag (17.30 Uhr) den VfL Wolfsburg und beschließt die Europa-League-Gruppenphase am Donnerstag, den 10. Dezember (21.05 Uhr), in Belgrad. Bilbao ist ebenfalls am Sonntagabend (18.15 Uhr) gefordert - bei Rayo Vallecano. Zum letzten EL-Vorrundenspiel treffen die Spanier zu Hause auf Alkmaar.