Handball

Auch der zweite Test gegen Norwegen glückt

Brand lässt Zukunft weiter offen

Auch der zweite Test gegen Norwegen glückt

Zwei Siege eingefahren, Zukunft offen gelassen: Heiner Brand.

Zwei Siege eingefahren, Zukunft offen gelassen: Heiner Brand. imago

Wie schon am Vortag war erneut Adrian Pfahl bester Werfer des ersatzgeschwächten deutschen Teams, das ohne sechs Stammspieler antrat. Der Gummersbacher erzielte acht Treffer. Brand testete in der Abwehr verschiedene Formationen, was seine Schützlinge aus dem Rhythmus brachte. Erst in der Schlussphase wurde der knappe Erfolg unter Dach und Fach gebracht.

"Wir haben schlechter gespielt als gestern, Norwegen dafür besser. So wäre auch ein Unentschieden gerecht gewesen", urteilte Brand, der nicht glücklich darüber war, dass mit Hens, Preiß, Sprenger, Gensheimer, Glandorf und Kraus gleich sein ganzer Stamm-Sechser fehlte. Erkenntnisse gewann er dennoch: "Es macht Spaß, nachrückende Leute zu sehen, die mit Stolz und Leidenschaft dabei sind. Das kann auch ein Fingerzeig für die Zukunft sein", so der Bundestrainer. "Einige der Spieler werden auch gegen Österreich dabei sein. Von daher machten die Spiele Sinn. Dort kann es uns auch passieren, dass wir Leistungsträger ersetzen müssen."

EM-Qualifikation - 5. Spieltag
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EM-Qualifikation - Tabelle - Gruppe 5
Pl. Verein Punkte
1
Deutschland Deutschland
7
2
Österreich Österreich
7
3
Island Island
6

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In Zukunftsfragen ließ sich Brand nichts entlocken, antwortete mit einer Portion Ironie: "Ich bin topfit. Ich habe viel trainiert, bin geistig auf der Höhe. Es ist also alles ok." Weitere Nachfragen unerwünscht. Brands Körpersprache deutete aber eher darauf hin, dass seine Ära als Bundestrainer nach über 13 Jahren bald Geschichte sein könnte.

Bei den Erfolgen in Schwerin und Rostock wurde Brand von den Fans einmal mehr am lautstärksten gefeiert. "Schön, wenn die Zuschauer das so sehen. Das freut mich", erklärte Brand, der eine zeitnahe Bekanntgabe seiner Entscheidung ankündigte: "Ich werde mich zu gegebener Zeit zu meiner Zukunft äußern, das kann durchaus vor dem Spiel gegen Österreich der Fall sein, vielleicht im Mai."

Im Fokus stehen für den Bundestrainer jedoch die entscheidenden Spiele in der EM-Qualifikation am 8. Juni gegen Österreich und vier Tage später gegen Lettland. Drei Punkte reichen, um bei der EM 2012 in Serbien sicher dabei zu sein. Die EM ist die letzte Chance auf ein Ticket für London 2012.

Deutschland – Norwegen 32:30 (17:17)

Deutschland: Heinevetter (Füchse Berlin), Lichtlein (TBV Lemgo), Ziemer (HBW Balingen-Weilstetten) – Roggisch (Rhein-Neckar Löwen), Klein (THW Kiel) 3, Pfahl (VfL Gummersbach) 8/3, Heinl (SG Flensburg-Handewitt) 3, Christophersen (Füchse Berlin) 1, Groetzki (Rhein-Neckar Löwen) 3, Kaufmann (Frisch Auf Göppingen) 2, Haaß (Frisch Auf Göppingen) 3, Richwien (Füchse Berlin) 4, Weinhold (TV Großwallstadt) 2, Benjamin Herth (HBW Balingen-Weilstetten) 2, Späth (Frisch Auf Göppingen), Wiencek (VfL Gummersbach) 1
Norwegen: Tovas, Medhus, Dahl – Reinkind 3, Kristensen 2, Egeland, Hansen 4, Tønnesen 3, Jøndal 1, Gullerud, Lindboe 5/3, Koren 6, Stegavik 2, Spanne, Paulsen 4, Tangen
Schiedsrichter: Johansson/Kliko (Schweden)
Zuschauer: 4850
Strafminuten: 2 / 6
Disqualifikation: - / -