Nach dem verpatzten Saisonstart war Atletico Madrid zuletzt wieder ins Rollen gekommen. Beim 3:1-Erfolg im madrilenischen Derby vor einer Woche tankten die Rojiblancos Selbstvertrauen, um den positiven Trend anschließend mit einem 2:0 bei Osasuna in der englischen Woche zu bestätigen.
Nun wartete die Pflichtaufgabe gegen den FC Cadiz, der sich jedoch als harte Nuss entpuppen sollte. Zwar gehörte die Anfangsphase ganz klar dem Favoriten - Griezmann scheiterte erst am Pfosten (3.) und dann nur eine Minute später am glänzenden Conan (4.) -, allerdings leisteten die Andalusier in die Folge gehörig Gegenwehr.
Cadiz schockt Atletico - aber nicht nachhaltig
Nicht nur, dass sie in der Zweikampfführung überzeugten, auch suchten sie immer wieder kreative Wege nach vorne. Nach dem etwas harten, aber letztlich nicht geahndeten, Entsteigen von Zaldua gegen Riquelme spielten die Gäste ihre Kombination wunderbar zu Ende - Lucas Pires stellte überraschend auf 1:0 aus Sicht des Außenseiters (12.).
Und Cadiz blieb dran. Erst bestrafte Abwehrmann Fali beinahe den Stellungsfehler von Oblak, sein Schuss aus der eigenen Hälfte flog über den slowenischen Schlussmann hinweg und nur knapp am Tor vorbei (22.), dann besorgte Roger per Chip tatsächlich das 2:0 (27.).
Nicht nur weil Griezmann kurz zuvor einen direkten Freistoß knapp über die Latte gesetzt hatte (26.), war die doppelte Führung der Gäste zu diesem Zeitpunkt ein wenig schmeichelhaft. Correa stellte für bis dato glücklose Madrilenen noch vor der Pause den Anschluss her (32.).
Traumstart in Durchgang zwei: Tor nach 47 Sekunden
Nach dem Seitenwechsel dauerte es dann keine 60 Sekunden, sondern exakt 47, ehe es im Cadiz-Gehäuse klingelte. Nachdem Llorente aus spitzem Winkel an Conan gescheitert war, nutzte der mit aufgerückte Molina die Nachschusschance zum Ausgleich (46.).
In der Folge blieb es ein munteres Fußballspiel, wobei auch die Gäste an der erneuten Führung kratzten. Oblak parierte den Kopfball von Chris Ramos mit einer Glanztat (58.). Dann erhöhte Atletico die Schlagzahl. Eine traumhafte Kombination - bei der Saul Niguez seinen eingewechselten Mitspieler Samuel Lino überlief und dann den freistehenden Correa mit dem ersten Kontakt bediente - mündete im zweiten Tor des Argentiniers, das gleichbedeutend war mit dem 3:2 (66.).
So gut der Underdog bis dato dagegengehalten hatte, so müde wirkte das Team von Sergio Gonzalez Soriano in der Schlussphase. Stattdessen rollten immer wieder gefährliche Konter auf das eigene Tor zu. Aber sowohl Griezmann (78.) als auch de Paul (81.) und Samuel Lino (87.) verpassten den erneuten Torerfolg, weshalb es beim knappen, aber verdienten 3:2-Sieg bleiben sollte.
Für Atletico war die Partie zugleich die Generalprobe vor dem Kräftemessen in der Champions League am Mittwoch (18.45 Uhr, LIVE! bei kicker) mit dem niederländischen Meister Feyenoord Rotterdam. Ihren Auftakt in die Königklasse hatten die Spanier bei Lazio Rom bestritten - und dort in der Nachspielzeit den Ausgleich von Keeper Ivan Provedel hinnehmen müssen.