Die Wettquoten dürften nicht sehr hoch gewesen sein, zum Abschluss dieses 31. Spieltags der Serie A auf müde Roma-Beine zu setzen. Nach dem intensiven Rückspiel im Europa-League-Viertelfinalrückspiel gegen Feyenoord Rotterdam (4:1-Erfolg nach Verlängerung) waren schließlich viele Kräfte verbraucht worden.
So kam es dann auch am späten Montagabend beim Gastspiel bei Atalanta Bergamo: Das AS-Team von Trainer José Mourinho, das auf einigen Positionen umgebaut worden war (Dybala zum Beispiel auf der Bank), wirkte selten richtig spritzig. Stürmer Abraham und Spielmacher Pellegrini probierten zwar immer wieder etwas, Durchschlagskraft entwickelten sie mit ihren Mitspielern aber selten.
Weil auch von den Bergamasken wenig kam, verstrichen viele Minuten ohne Highlights. Erst in der 39. Minute wurde erstmals richtig angegriffen - und schon klingelte es: Nach Ballverlust von Abraham gelangte die Kugel über Scalvini zu Zapata. Dessen feine Flanke fand den recht freistehenden Pasalic am rechten Fleck, dieser zog ansatzlos volley ab und traf unhaltbar zum 1:0.
Roma-Antwort und mehrere Nackenschläge
Serie A, 31. Spieltag
In Abschnitt zwei war Roms Coach Mourinho schließlich gezwungen, frische Kräfte zu bringen - und tat das gleich vierfach: Matic, Spinazzola, El Shaarawy sowie Dybala kamen in Minute 65 und brachten sofort Impulse gegen ein sich nun zurückziehendes Atalanta. Abraham und Dybala brachten die Kugel aber nicht im Netz unter (68.) und mussten dann mitansehen, wie Bergamo mitten in dieser Drangphase das 2:0 verbuchte: Palomino scheiterte nach einer Ecke dabei noch an Keeper Rui Patricio, Rafael Toloi passte allerdings auf und staubte zur Vorentscheidung ab (74.).
Zwar schürte Pellegrini mit einem Solo samt lässigem Abschluss nochmals römische Hoffnung (83.), direkt auf diesen 1:2-Anschluss folgte allerdings das 3:1 der heimischen Lombarden. Bei einem langen Ball lief AS-Abwehrmann Llorente Koopmeiners ab und vertraute auf den herauskommenden Rui Patricio. Der Keeper konnte den Ball aber nicht festhalten, ließ ihn nur prallen und legte somit unfreiwillig für jenen Koopmeiners auf. Dieser musste nur noch einschieben (84.).
Und so mussten die Giallorossi nach zuletzt drei Serie-A-Siegen ohne ein kassiertes Gegentor einen Rückschlag in Sachen erhoffter Champions-League-Qualifikation verkraften - was vor dem bevorstehenden Kracher gegen den punktgleichen Meister Milan (jeweils 56 Punkte) nicht der einzige Nackenschlag war. Denn in der Schlussphase wirkten Llorente und Dybala angeschlagen - Ausfälle drohen.