Gefühlt hat Sam Allardyce schon die halbe Premier League trainiert, in seinem 534. Premier-League-Spiel und seiner 17. Premier-League-Saison als Fußballlehrer aber erlebte er etwas Neues - den Abstieg. Nach dem 1:3 bei Arsenal am Sonntag ist West Bromwich Albion, der Aufsteiger, bei dem Allardyce am 16. Dezember 2020 von Slaven Bilic übernommen hatte, auch rechnerisch nicht mehr zu retten.
Zwar hatte sich West Brom in den letzten Wochen noch einmal aufgebäumt und auch gegen Arsenal einige gute Phasen, das Allardyce-Wunder blieb jedoch aus. Smith Rowe, der eine Saka-Hereingabe gekonnt zu seinem ersten Ligatreffer verarbeitete (29.), Pepé mit einem Schlenzer in den Winkel (35.) und Willian mit einem perfekten Freistoß (90., erstes Ligator im Arsenal-Trikot) schossen die Gäste zurück in die Championship.
Die Gunners, von Trainer Mikel Arteta auf sechs Positionen verändert, reagierten also mit drei schönen Toren auf das Halbfinalaus in der Europa League gegen Villarreal, das ihnen aller Voraussicht nach die erste Europapokal-lose Saison nach 25 Jahren beschert. Die Abwehrlücken bei West Brom waren zum Teil auch einfach zu groß.
Matheus Pereira bewirbt sich weiter für einen Premier-League-Verbleib
Einmal jedoch strahlte Allardyce am Sonntag noch: Matheus Pereira, der die Saison 2018/19 auf Leihbasis beim 1. FC Nürnberg verbracht hatte, überwand Leno nach einem Solo über den halben Platz zum zwischenzeitlichen 1:2. Der 25-jährige Brasilianer gab damit die nächste Bewerbung für einen persönlichen Verbleib in der Premier League ab. Es war bereits sein zehntes Saisontor, und sein Team erzielte insgesamt nur 32.
Während Arsenal kurz vor dem Ende einer enttäuschenden Saison als Tabellenneunter immerhin nur noch vier Punkte hinter dem Erzrivalen Tottenham liegt, sind die Entscheidungen im Keller fast alle gefallen: West Brom steigt mit Sheffield United ab, Fulham wird beide wohl begleiten. Der Aufsteiger aus London hat bei noch vier ausstehenden Partien neun Punkte Rückstand auf den Tabellen-16. Burnley.