Wie sich verlieren in der Premier League anfühlt, dürften Arsenal und Manchester United in den letzten Monaten vergessen haben - die Red Devils, zuvor seit dem 6. November ungeschlagen, wurden nun aber wieder schmerzhaft daran erinnert. Arsenal, das seine einzige Liganiederlage am 4. September bei ManUnited kassiert hatte (1:3), nahm am Sonntag Revanche.
Ohne den gelbgesperrten Casemiro schafften es die Gäste nicht, die Stabilität im Mittelfeld aufrechtzuerhalten - Arsenal brach immer wieder durchs Zentrum durch. Über Ödegaard & Co. landete der Ball bei den schnellen Außen Martinelli und Saka, die in der Anfangsphase ordentlich Betrieb machten. Immer wieder tauchten die Gunners im Strafraum auf und kamen dort auch zum Abschluss - eingreifen musste de Gea jedoch nie wirklich. Das galt zunächst auch für dessen Gegenüber Ramsdale - eher er in der 17. Minute plötzlich hinter sich greifen musste. Rashford, dem derzeit nahezu alles gelingt, traf aus 20 Metern per strammem Schuss ins linke Eck.
21. Spieltag
Beeindruckt waren die Gunners davon aber nicht, im Gegenteil: Das Kombinationsspiel der Hausherren erreichte nun den Höhepunkt, am Ende eines blitzsauberen Angriffs vollendete Nketiah eine butterweiche Flanke von Xhaka - 1:1 (24.). Was folgte, war ein offener Schlagabtausch, bis zur Pause ging es phasenweise hin und her. In gefährliche Abschlusspositionen kamen beide Teams aber zunächst nicht mehr, so blieb es beim Remis zur Pause.
Saka trifft traumhaft - Martinez' direkte Antwort
Auch nach Wiederanpfiff war es in beiden Strafräumen erst einmal ruhig, was aber wenig bis gar nichts zu bedeuten hatte. Weil Eriksen und Shaw vor dem Strafraum Saka walten ließen, setzte der Rechtsaußen aus knapp 25 Metern zum Schlenzer an - und platzierte diesen traumhaft ins linke untere Eck (53.).
Ähnlich wie Arsenal ging auch ManUnited mit dem Rückstand bestens um. Rashford sorgte beinahe für die direkte Antwort, scheiterte aber am stark reagierenden Ramsdale (55.). Dieser sah kurz darauf jedoch alles andere als gut aus, als er eine Ecke von Eriksen ungenügend abwehrte. Martinez nutzte das und glich für die Red Devils per Flugkopfball aus (59.).
Angestachelt vom direkten Ausgleich zog Arsenal nun wieder das Tempo an und erspielte sich gleich mehrere Großchancen: Varane blockte gerade noch einen Schuss von Nketiah (64.), Ödegaard schloss aus zehn Metern zu ungenau ab (66.), und Saka traf mit einem weiteren traumhaften Schlenzer nur den Außenpfosten (70.).
Nketiah erst im Pech, dann mit dem Lucky Punch
Entlastungsangriffe der Red Devils konnte man in der Schlussphase an einer Hand abzählen, Arsenal schnürte ManUnited phasenweise komplett ein. So richtig gefährlich wurde der Tabellenführer in den letzten Minuten aber zunächst nur nach einem Standard von Ödegaard, dessen Hereingabe bei Nketiah landete - aus sieben Metern scheiterte dieser am überragenden de Gea (84.).
Sechs Minuten später war der Spanier aber machtlos, Nketiah drückte den Ball nach Vorlage von Ödegaard aus kurzer Distanz über die Linie und sorgte damit doch noch für den Lucky Punch. Der Treffer hielt einer VAR-Überprüfung stand, der Aufwand der Gunners wurde belohnt, und die Revanche an ManUnited war geglückt.
Bei einem Spiel weniger beträgt der Vorsprung auf Verfolger Manchester City nun fünf Punkte. Am Freitag (21 Uhr) kommt es im FA Cup zum direkten Aufeinandertreffen. ManUnited tritt bereits am Mittwoch (21 Uhr) im League Cup in Nottingham an.