Keine Überraschung, selbst beim Vizemeister: Das Topspiel begann mit viel Ballbesitz für City. Und beinahe auch mit einer frühen Führung für City, das bereits nach vier Minuten eine riesige Doppelchance verbuchte: Nach einer Ecke rettete Rice gegen Gvardiol auf der Linie, Sekunden später schoss Aké aus sechs Metern drüber.
Beide Teams pressten intensiv und hoch, womit die Hausherren die größeren Probleme hatten. Um ein Haar hätte Alvarez gegen Gunners-Schlussmann Raya, der diesen zu lang gehalten hatte, den Ball ins Tor geblockt (17.). Ab und an tauchten die Skyblues gefährlich vor dem Spanier auf, dessen Vorderleute hingegen kaum mal im gegnerischen Drittel vorstellig wurden. City dominierte durch seine Defensive.
Kovacic im Glück
In Phasen waren auch die Gunners, wenn auch ohne große Torgefahr, gut im Spiel - Nketiah schoss nach einem Aussetzer von Dias weit vorbei (26.). Die eigene Spielstärke hätte ihnen fast eine Überzahl eingebracht, doch Schiedsrichter Michael Oliver entschied sich gleich zweimal, Kovacic, der böse in Ödegaard und Rice reingrätschte, nicht des Feldes zu verweisen. Da hatte City Glück. Schon das erste Einsteigen des Kroaten, der Ödegaard mit offener Sohle von hinten an der Achillesferse erwischte, hätte mit Rot geahndet werden können (29.).
Torschützenkönig Haaland war beim starken Saliba derweil ziemlich abgemeldet - und in der 41. Minute zu perplex, als Raya unter einer Foden-Flanke durchtauchte. Der Norweger hätte ins verwaiste Tor einköpfen können. So ging es torlos in die Katakomben.
Premier League - 8. Spieltag
Nach der Pause, in der Guardiola Kovacic übrigens nicht auswechselte, waren plötzlich die Londoner besser drin. Arteta brachte Martinelli, der über links Betrieb machte und Ederson prüfte (51.). Die gefährlichste Chance dieser Anfangsphase hatte trotzdem Alvarez, dessen Abschluss nach Foden-Ablage geblockt wurde (58.).
Joker Havertz bereitet vor
Der Eindruck täuschte dennoch nicht: Dem Meister gingen Energie und Ideenreichtum mehr und mehr ab. Ihm blieb die defensive Stabilität, an der sich Arsenal weiterhin die Zähne ausbiss. Mehrere Fernschüsse sorgten auch nicht für Gefahr. Beide Trainer wechselten eifrig, das Topspiel schien nichtsdestotrotz in Richtung torloses Remis zu plätschern. Tief in der Schlussphase fasste sich nach Ablage des eingewechselten Havertz jedoch Martinelli ein Herz - Aké fälschte seinen Versuch aus der zweiten Reihe unhaltbar ab (86.).
Eine Ausgleichschance brachte City daraufhin nicht mehr zustande, das Arsenal nach zwölf Liga-Niederlage in Folge wieder bezwingen konnte. Dadurch überholten die Gunners den Meister in der Tabelle zudem, an deren Spitze - punktgleich, wegen zwei erzielter Tore mehr - nun jedoch Tottenham thront.