Sanchez, Giroud und Walcott weg, Aubameyang und Mkhitaryan da, Özil bis 2021 gebunden - es ist schon ein kleiner Neustart, den der FC Arsenal im Januar 2018 hingelegt hat. Und genau so agierte er in Spiel eins nach der Wintertransferperiode auch: wie verwandelt. Mit 5:1 fertigten die "neuen" Gunners den völlig überforderten FC Everton am Samstagabend ab. Vor allem vor der Pause war es ein pures Spektakel.
Rekordeinkauf Aubameyang, der am Freitag wegen einer Erkältung noch fraglich gewesen war, bekam gleich den Vorzug vor Ex-Rekordeinkauf Lacazette; zentral dahinter wirbelte Özil, links und rechts tauschten Mkhitaryan und Iwobi immer wieder die Positionen. Und alle Vier zelebrierten ihre Spielfreude leidenschaftlich, auch weil Everton ihnen riesige Räume überließ.
Gäste-Trainer Sam Allardyce, der bei Arsenal in seiner Karriere nur drei von 39 möglichen Punkten geholt hat (0/3/10), wollte in seinem 500. Premier-League-Spiel eigentlich eine kompakte Kontertaktik fahren, stattdessen führte Arsenal nach 19 Minuten mit 3:0. Beim 1:0 leitete Aubameyang ein Özil-Zuspiel perfekt auf Mkhitaryan rechts im Strafraum weiter, dessen Hereingabe Ramsey ins Tor lenkte (6.). Beim 2:0 verlängerte Mustafi eine Özil-Ecke per Kopf auf Koscielny, der im Flug vollstreckte (14.). Und schließlich fälschte Evertons ManCity-Leihgabe Mangala einen Distanzschuss von Ramsey unhaltbar zum 3:0 ab (19.).
Aubameyang trifft schön, aber irregulär
Und Aubameyang? Der erste Gabuner im Arsenal-Trikot wirbelte munter mit und bekam sein Debüttor: In der 32. Minute scheiterte er noch nach Özils Traumpass im Eins-gegen-eins an Pickford, bei Mkhitaryans Zuspiel fünf Minuten später machte er jedoch keinen Fehler mehr - per Lupfer erhöhte er auf 4:0 (37.). Der Schönheitsfehler: Die Koproduktion der beiden Ex-Dortmunder war eigentlich irregulär, Aubameyang war aus einer Abseitsposition gestartet.
Die Pausenführung war noch zu niedrig. Mkhitaryan hatte nur knapp verzogen (10.), Monreal nach einer Ecke an den Innenpfosten geköpft (40.). Evertons einzige nennenswerte Offensivszene machte Mustafi gegen Ex-Gunner Walcott mit einer heroischen Grätsche zunichte (27.).
Mkhitaryan sammelt drei Assists, Ramsey drei Tore
Nach dem Seitenwechsel nahm Arsenal den Fuß vom Gas, tat nur noch das Nötigste. Niasse traf in der 52. Minute prompt den Pfosten (und prallte dabei mit Cech zusammen, der deswegen später ausgewechselt werden musste), ehe der eingewechselte Calvert-Lewin Kolasinac überköpfte und auf 1:4 verkürzte (64.). Das Schlusswort gehörte aber anderen: Mkhitaryan eroberte noch einmal den Ball und legte Ramsey das 5:1 auf - dritter Assist für Mkhitaryan, drittes Tor für Ramsey (74.)!
Nach zuletzt nur drei Siegen aus elf Ligaspielen meldet sich Arsenal also dank der Heimstärke (jetzt 10/2/1) noch einmal leise zu Wort im Kampf um die Champions-League-Ränge. Der Härtetest für Aubameyang & Co. folgt in einer Woche: Dann geht es zum Fünften, zu Erzrivale Tottenham.