Argentiniens Sieg kam ohne Glanz zustande und läßt noch ein beträchtliches Steigerungspotential vermuten. Allein von Batistuta, der einen der wenigen Fehler in Japans Deckung (Nanami) kaltblütig zum Goldenen Tor verwertete, ging über die gesamte Distanz Gefahr aus. Das Spiel der in der Abwehr konsequent gegen den Mann operierenden Japaner (Nakanishi gegen Lopez, später gegen Balbo/ Akita gegen Batistuta) kam nicht über gute Ansätze hinaus. Mit Ausnahme der Schlußphase wurde aus dem Mittelfeld zu wenig Druck nach vorn produziert, wo die beiden Spitzen Nakayama und Jo gegen die im Raum deckende Dreierkette der Südamerikaner auf Granit bissen. Unsauberes Paßspiel in die Tiefe und nach außen verhinderte, daß die Angreifer besser in Szene gesetzt wurden. Über Nakata, die zentrale Figur im Spiel der Asiaten, lief zwar fast jeder Angriff; aber auch seine Pässe litten unter einem Mangel an Präzision. Damit fehlte es - trotz der individuellen Qualitäten - dem Mannschaftsverbund an Homogenität. Bei den Argentiniern lahmten die Flügel (Zanetti rechts, Simeone links). Mehr Wirkung erzielte Veron, der sich ständig aus seiner Grundposition (halbrechts) löste und mit einem imponierenden Laufpensum versuchte, das noch erheblich verbesserungswürdige Offensivspiel anzukurbeln. Als Anspielstation zwar immer präsent, aber zu wenig kreativ und torgefährlich, bot Ortega in der Schaltzentrale allerdings nur eine durchschnittliche Leistung. Aus Toulouse berichten Karlheinz Wild und Thomas Hennecke