Handball

Angola blamiert Katar - Kroatien gewinnt Kracher

Japan bricht gegen Mazedonien erst am Ende ein

Angola blamiert Katar - Kroatien gewinnt Kracher

Er wurde zum "Spieler des Spiels" gewählt: Angolas Spielmacher Rome Hebo (#5, hier gegen Slowenien).

Er wurde zum "Spieler des Spiels" gewählt: Angolas Spielmacher Rome Hebo (#5, hier gegen Slowenien). imago

In Gruppe D ging Katar mit seinen vielen ausländischen Stars als turmhoher Favorit in das Spiel gegen Angola. Schon die erste Hälfte ging allerdings komplett nach hinten los, der Außenseiter führte mit 12:8. Speziell vorne machte Katar viel zu viele Fehler. Auf der Gegenseite führte Spielmacher Rome Hebo, der sieben Tore (bei neun Versuchen) erzielte und später als "Spieler des Spiels" ausgezeichnet wurde, den Underdog mutig an. Katar, das bei den letzten beiden Weltmeisterschaften jeweils die deutsche Mannschaft vorzeitig nach Hause geschickt hatte, kam aber zurück und ging in der 57. Minute (23:22) erstmals nach dem 1:0 wieder in Führung. Doch Angola bewies Moral, kam nach einer Auszeit zum verdienten Ausgleich. Und dann verlor Katar in Person des gebürtigen Kubaners Rafael Capote die Nerven: Aus großer Distanz zog der 1,98-Meter-Hüne unnötig früh ab, es resultierte daraus ein Gegenstoß, der Sekundenbruchteile vor Schluss zum vielumjubelten 24:23 für Angola führte. Die erste Sensation der WM war perfekt. Für Angola war es bei der vierten WM-Teilnahme erst der zweite Vorrundensieg. Vor 14 Jahren feierten die Afrikaner ihren ersten Erfolg gegen Kanada.

Anschließend erlebten auch die favorisierten Ungarn ihr hellblaues Wunder: Gegen Argentinien reichte es für den Favoriten nur zu einem 25:25. Staffelfavorit Schweden war abends gegen Ägypten gefordert und kam letztlich zu einem mühevollen 27:24 (13:11)-Sieg. Die Punkte haben die Skandinavier in der Tasche, wie sie dazu kamen, dürfte schon bald kaum jemand mehr interessieren.

Lazarov netzt achtmal - Kroatien schlägt Island

In Gruppe B, die mit der "deutschen" Gruppe eine Hauptrundengruppe bilden wird, schlug sich Japan - unter der Führung von Ex-Bundestrainer Dagur Sigurdsson - lange Zeit beachtlich. Am Ende gingen den Asiaten allerdings die Kräfte aus, sodass nach 60 Minuten ein 38:29 (18:13)-Erfolg für Favorit Mazedonien stand. Lange hielt Japan mächtig dagegen, ehe Mazedonien in der Münchner Olympiahalle die Kräfteverhältnisse zurechtrückte. Bester Werfer der Partie war Mazedoniens Altstar Kiril Lazarov, dem Linkshänder mit dem gewaltigen Wurf gelangen acht Treffer.

Das sportliche Highlight des Tages stand aber zwischen Island und Kroatien an. In einem aufwühlenden Spiel ärgerten die Isländer den Favoriten gewaltig, lagen kurz vor der Halbzeit sogar mit 14:11 vorne, um dann aber mit 14:16 in die Pause zu gehen. Ähnlich lief es dann auch nach dem Seitenwechsel: Island ließ nicht locker, kämpfte sich immer wieder ran und witterte beim Stand von 25:26 aus eigener Sicht an einer Überraschung. Doch dann wachten die Kroaten auf und räumten mit einer 6:0-Serie letztlich alle Restzweifel aus dem Weg. Aron Palmarsson traf für die Nordeuropäer siebenmal, bei Kroatien war Luka Stepancic (Paris St. Germain) mit acht Treffern bester Schütze. Keine Probleme hatten indes die hoch gehandelten Spanier, die Bahrain mit 33:23 (16:11) in die Schranken wiesen.

Bilyk führt Österreich zum Sieg

In Gruppe C hatte Turnierfavorit Dänemark am Donnerstag beim 39:16 über Chile ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Am Freitag griffen die restlichen Teams der Staffel nun ins Geschehen ein: Angeführt von Kiels Nikola Bilyk (sieben Tore) kam Österreich dabei zum erwarteten 29:22 (15:9)-Pflichtsieg gegen Saudi-Arabien. Keine Mühe hatte abends Norwegen, das sich standesgemäß mit 34:24 (18:13) gegen Tunesien durchsetzte.

msc/drm

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