Anderlechts Trainer Hein Vanhaezebrouck stellte seine Starformation im Vergleich zum 4:3 beim KV Mechelen , das zugleich sein Debüt als Cheftrainer in Anderlecht war, auf einer Position um: Im Tor begann Sels an Stelle von Boeckx (Bank).
PSG-Coach Unai Emery entschied sich nach dem 2:1 in Dijon zu Rotation: Statt Meunier, Yuri Berchiche, Draxler und di Maria (alle Bank) begannen Kurzawa, Motta, Verratti und Cavani.
RSC forsch - PSG treffsicher
Anderlecht attackierte den Favoriten von Beginn an schon früh im Aufbau. Paris zeigte sich davon durchaus beeindruckt, ging aber dennoch mit dem ersten Angriff in Führung. Verratti spielte Mbappé nach Doppelpass rechts im Strafraum frei, der aus spitzem Winkel mit einem strammen Schuss durch die Beine von Keeper Sels zum 1:0 vollstreckte (3.). Es war bereits der achte Treffer für Mbappé in der Champions League - eine Marke, die zuvor noch kein Teenager erreicht hatte.
Gruppe B, 3. Spieltag
Danach spielte zunächst nur Anderlecht. Ein erster Warnschuss von Kums strich nur knapp am Tor vorbei (5.), Onyekuru köpfte in die Arme von Areola (7.). In der 13. Minute setzte sich der Nigerianer gegen die etwas schläfrige PSG-Abwehr auf der linken Seite durch und scheiterte frei vor dem Tor erneut am Keeper. Auch Teodorczyks Kopfball wenig später geriet zu zentral, um Areola ernsthaft in Gefahr zu bringen. Auf der Gegenseite legte Dendoncker PSG eine Doppelchance zum 2:0 auf. Nach zu kurzem Rückpass zu Sels wehrte der Keeper zunächst gerade noch gegen Mbappé ab, dann zielte Neymar aus 17 Metern knapp am linken Pfosten vorbei (24.).
Ab Mitte der ersten Hälfte verflachte die Partie ein wenig. Anderlecht zeichnete sich weiter durch robuste Zweikampfführung aus, PSG erarbeite sich nun aber dennoch mehr Spielanteile. Gute Torgelegenheiten blieben zunächst aus - bis in die 44. Minute: Nach einem strammen Distanzschuss von Neymar wehrte Sels zur Seite ab, wo Mbappé Übersicht bewies und Cavani einen Kopfballtreffer zum 2:0 aus kurzer Distanz auflegte. Der Uruguayer erzielte damit saisonübergreifend im siebten Champions-League-Spiel in Folge mindestens einen Treffer; etwas, das zuvor nur Cristiano Ronaldo und van Nistelrooy gelungen war.
Neymar gelingt per Freistoß die Vorentscheidung
Traf mit seinem 2:0 im siebten Champions-League-Spiel in Folge: Edinson Cavani. Getty Images
Nach dem Seitenwechsel schien es nur kurz, als könnte sich Anderlecht ähnlich viele Spielanteile erarbeiten wie in der ersten Hälfte. Paris indes hatte erneut schnell eine dicke Gelegenheit, nach Zusammenspiel des kompletten Sturmtrios traf Cavani die Oberkante der Querlatte (49.). PSG eröffneten sich nach Wiederbeginn nun mehr Räume als in den ersten 45 Minuten. Der freigespielte Cavani scheiterte in der 59. Minute noch an Sels, ehe Mbappé den Ball im Nachschuss aus spitzem Winkel über das halbleere Tor jagte. Wenig später gelang Neymar mit einem direkten Freistoß durch die Mauer das 3:0 (66.).
Mit dem dritten Treffer für Paris war die Vorentscheidung in Brüssel gefallen. Weil der RSC in der Schlussphase nicht aufsteckte und PSG nun ein wenig nachlässiger wurde, ergaben sich gegen Ende noch ein paar Gelegenheit für Anderlecht: Gerkens' gefühlvoller Versuch ging aber knapp am Tor vorbei (73.). Die größte Chance, für das erste Gegentor für PSG in der Gruppenphase zu sorgen, vergab Onyekuru in der 80. Minute, der die Unterkante der Querlatte traf. Der eingewechselte Bruno (Leihgabe aus Leipzig) zielte seinerseits am Tor vorbei (84.). Auf der Gegenseite kam Mbappé einem weiteren Treffer gleich mehrmals nahe (82., 87., 90.+3).
Und wie geht's weiter? Anderlecht empfängt am Sonntag (18 Uhr) Genk. Paris ist drei Stunden später bei Olympique Marseille gefordert. In der Champions League kommt es am 4. Spieltag der Gruppenphase (Dienstag, 31. Oktober, 20.45 Uhr) zum Rückspiel in Paris.