Vorsicht, Fuß! Der Ahlener Ronald Maul geht in Deckung. dpa
Beim stark gestarteten Aufsteiger Ahlen kehrte im Vergleich zum 3:1-Erfolg in Oberhausen der zuletzt gesperrte Lenz für Langerbein ins Tor zurück. Book ersetzte den an der Patellasehne verletzten Gibson. Rostocks Trainer Frank Pagelsdorf nahm im Vergleich zum 2:2-Remis gegen Mainz wie erwartet eine Änderung auf der linken Abwehrseite vor. Der schwache Rahn wurde durch Pearce ersetzt. Im Angriff liefen Cetkovic und Yelen für Rahn und Dorn (Pferdekuss) auf.
Die äußerst überschaubare Zuschauermenge auf den Rängen sah eine verhaltene Anfangsphase, in der sich Rostock zunächst leichte Feldvorteile erarbeitete. Doch mit der leichten Dominanz hatte es alsbald ein Ende. Unübersehbar waren die Probleme der Hanseaten im Spielaufbau, dank fataler Fehlpässe in der eigenen Hälfte fanden die Ahlener immer besser in die Partie. Die erste Gelegenheit hatten so auch die Rot-Weißen. Book entwischte Gledson, scheiterte jedoch mit seinem Heberversuch an Keeper Hahnel (15.). Und weiter ging's Richtung Rostocker Tor. In der 23. Minute behinderten sich Großkreutz und Book nach starker Vorarbeit von Reus gegenseitig. Letztlich schnappte sich Hahnel das Leder.
Der 5. Spieltag
Erst nach einer halben Stunde wachten die Rostocker aus dem vorübergehenden Tiefschlaf auf, Yelen gab mit einem Freistoß aus 28 Metern, der knapp über das Tor hinwegflog, das erste Signal ab. Dass die Hanseaten wenige Minuten später in Führung gingen, war dennoch äußerst schmeichelhaft. Nach einer Ecke brachte Retov das Leder nochmals nach innen. Der sträflich alleingelassene Schindler kam mit dem Kopf vor dem zu zögerlichen Lenz an den Ball und besorgte die Führung in der 36. Minute. Doch so leicht ließ sich Ahlen nicht den Schneid abkaufen. Eine Minute vor dem Seitenwechsel verlor Yelen den Ball in der eigenen Hälfte. Busch schaltete blitzschnell. Sein hoher Pass landete über Lense hinweg bei Toborg, der mit links aus elf Metern ins lange Eck traf - der verdiente Ausgleich zur Pause.
Die Rostocker taten sich auch nach der Halbzeit schwer gegen die vielbeinige Abwehr der Rot-Weißen. Spätestens am Strafraum war Schluss für die Mecklenburger - und dann ging's blitzschnell in die andere Richtung. Einer der zahlreichen Konter der Ahlener, meist über die rechte Seite vorgetragen, hatte schließlich Erfolg. Großkreutz kam nach einem Befreiungsschlag an den Ball, bediente im richtigen Moment Toborg. Und der blieb eiskalt. Der Angreifer sprintete an Hahnel vorbei und schob ins leere Tor ein - 2:1 in der 61. Minute. Die Gäste konnten von Glück sagen, dass Reus nur eine Minute später eine weitere gute Chance leichtfertig vergab, da er allein vor dem Tor über den Ball schlug.
In der 64. Minute reagierte dann Trainer Pagelsdorf: Kern kam für Yelen - eine Maßnahme, die jedoch keine Früchte trug. Hansa blieb erschreckend harmlos, auf eine Gelegenheit wartete der mitgereiste Anhang vergeblich. Die Ahlener Fans hingegen nicht: Der eingewechselte Müller hätte beinahe den nächsten Abwehrpatzer genutzt, seinen cleveren Heber aus 17 Metern entschärfte Hahnel mit einer Glanzparade (79.). Dann kam auch noch Pech hinzu: Heithölter zirkelte einen 18-Meter-Freistoß an den Querbalken - und die Quittung ließ nicht lange auf sich warten. Denn Rostock nutzte auch seine zweite Gelegenheit, die dem Führungstor spiegelbildlich entsprach. Retov zirkelte den Ball per Freistoß Richtung Tor, diesmal war Lense vor Lenz mit dem Kopf zur Stelle (88.). Der RW-Keeper sah erneut gar nicht gut aus. Beinahe wäre der Spielverlauf vollends auf den Kopf gestellt worden. Doch Kern traf völlig frei vor Lenz nur den Pfosten (89.).
Für die Ahlener steht am 6. Spieltag ein Auswärtsmatch auf dem Programm. Die Rot-Weißen gastieren kommenden Sonntag beim SV Wehen Wiesbaden. Rostock, im Pokal am Dienstag bei der Frankfurter Eintracht zu Gast, trifft schon am Freitag im Nord-Duell vor eigenem Publikum auf den FC St. Pauli.