Ahlens Trainer Ingo Peter wirbelte seine Mannschaft im Vergleich zur 0:2 -Niederlage gegen Eintracht Trier gehörig durcheinander: Der zuletzt angeschlagene Meier kehrte für Ratajczak in das LR-Tor zurück, zudem mussten mit Gledson, Andrei, Gorschlüter und Omerbegovic gleich vier Akteure zunächst auf der Bank Platz nehmen. Dafür setzte Peter mit Mikolajczak, Bamba, Bella und Thioune auf geballte Offensive. Bei seinem Debüt auf der Trainerbank von Rot-Weiß Erfurt stellte Jan Kocian sein Team gegenüber dem 1:2 gegen Greuther Fürth auf vier Positionen um: Twardzik nahm für "Oldie" Reitmaier den Platz im Tor ein, Barletta stand für Richter in der Innenverteidigung, Kresin ersetzte den Gelb-gesperrten Traub und der von Kocian begnadigte Kreuz rutschte für Pavlovic in die Startelf.
Bei guten äußeren Bedingungen gab Ahlen im Wersestadion in der Anfangsphase den Takt an. Erfurt ohne Selbstbewusstsein, versteckte sich und überließ Ahlen die Initiative. Die Peter-Elf nahm dies dankend an und hatte nach zehn Minuten die erste große Chance: Felgenhauer setzte einen Freistoß aus 20 Metern halblinker Position links an den Pfosten. Doch selbst nach diesem Warnschuss wachte Erfurt nicht auf. Die Thüringer kamen zu keiner gelungenen Offensivaktion und mussten nach einer halben Stunde einem Rückstand hinterherlaufen. Felgenhauer passte aus dem rechten Halbfeld auf Bamba, der nicht energisch angegriffen wurde und vom rechten Strafraumeck den Ball querlegte. Sopic fackelte nicht lange und traf ins linke untere Eck. Mit der Führung im Rücken agierte die Heimelf noch sicherer und legte nur vier Minuten später nach. Wieder war Bamba mit einer maßgeschneiderten Flanke der Vorlagengeber und Sopic, am hinteren Fünfmetereck einen Schritt schneller als sein Gegenspieler, der Abnehmer. Der Routinier bugsierte das Leder ins linke Eck und sorgte so gegen die bis dahin enttäuschenden Erfurter für einen beruhigenden 2:0-Vorsprung.
Im zweiten Durchgang suchte Erfurt mit dem eingewechselten Angreifer van Buskirk den Weg nach vorne, die Durchschlagskraft fehlte aber bei der Elf von Jan Kocian. Die hatte Ahlen, doch einem Treffer von Djenic versagte Schiedsrichter Schriever die Anerkennung. Erfurt schien nun aufgewacht und kam nach einer knappen Stunde zurück ins Spiel. Kreuz erhielt den Ball 25 Meter vor dem Tor und passte in in den Lauf von van Buskirk. Der Stürmer wurde zwar im Strafraum nach rechts abgetrieben, doch aus spitzem Winkel traf er trotzdem zum 1:2 ins linke untere Eck. Ahlen fing sich nach einer kurzen Verunsicherung wieder, musste aber nach einem Konter dennoch den Ausgleich hinnehmen. David erhielt am rechten Strafraumeck den Ball und flankte nach links zu Kreuz. Der machte noch ein paar Schritte und passte fast von der Torauslinie in die Mitte, wo Tiganj den Ball aus kurzer Distanz unter die Querlatte schlug. Ahlens Coach Ingo Peter reagierte und brachte mit N'Diaye einen frischen Stürmer, doch der verabschiedete sich nach einer Tätlichkeit in der 81. Minute wieder. In Unterzahl musste LR gegen das Schlusslicht in letzter Minute dann auch noch den einen Punkt abgeben. David umspielte auf der rechten Außenbahn Fengler und passte zu Dworrak. Der zog vom rechten Strafraumeck an Djenic vorbei und knallte das Leder ins Tor - 2:3!
Lange sah es danach aus, als sollte dem einen Erfurter Punkt aus den letzten acht Auswärtsspielen kein weiterer hinzugefügt werden. Nach einem Doppelpack von Sopic lag Erfurt in Ahlen 0:2 zurück. Doch in Hälfte zwei drehten die Thüringer die Partie und kamen beim Debüt von Jan Kocian zum zweiten "Auswärtsdreier" der Saison. Erfurt gibt die Rote Laterne damit ab, Ahlen zieht es immer weiter in den Abstiegsstrudel.