Äquatorial-Guineas Trainer Marcello Frigerio nahm nach dem 2:3 gegen Australien eine Änderung vor: Laetitia rückte für Chinasa in die Startelf.
Brasiliens Übungsleiter Kleiton Lima wechselte gegenüber dem 3:0 gegen Norwegen ebenfalls einmal und brachte Renata Costa für die Gelb-vorbelastete Daiane von Beginn an.
Nicht einmal zwei Minuten waren gespielt, da zog Marta einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld vor das Tor. Torhüterin Miriam kam zu zögerlich aus ihrem Kasten, doch Erika war einen Schritt zu spät, und so strich das Leder knapp am langen Pfosten vorbei (2.). Auch in der Folge waren die Brasilianerinnen bemüht, ihrer Favoritenstellung gerecht zu werden, blieben vorne aber meist zu harmlos. Äquatorial-Guinea hatte in der Anfangsphase mitunter arge Probleme, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien.
Erst nach einer guten Viertelstunde legten die Afrikanerinnen ihren Respekt etwas ab und spielten nun ihrerseits häufiger in Richtung gegnerisches Tor. Zudem agierten die Brasilianerinnen fortan zusehends sorglos, so dass Anonma nach 19 Minuten die Führung für die Frigerio-Elf auf dem Fuß hatte. Allerdings scheiterte die Bundesligaakteurin nach einem langen Ball an der gut mitspielenden Andreia im brasilianischen Gehäuse.
Die Südamerikanerinnen fanden auch im weiteren Verlauf nicht den richtigen Zugang zum Spiel. Die Offensivabteilung wirkte zumeist ideenlos und behäbig, es fehlte die Spielfreude. Zudem fanden die Flanken zu selten ihr Ziel, und so blieb Miriam weitestgehend beschäftigungslos. Vor der Pause sorgte lediglich eine direkt aufs Tor gezogene Ecke von Marta und Anonma, die es auf der Gegenseite mit einer ähnlichen Variante versuchte, für Aufregung. Den Versuch der Weltfußballerin entschärfte Miriam, trotz arger Bedrängnis, sicher (27.), während Anonma das Leder ans Außennetz setzte (33.).
Die Gruppe D
Wie schon gegen Norwegen legten die Brasilianerinnen nach dem Wechsel ordentlich los und eröffneten den zweiten Durchgang erneut mit einem Doppelschlag. Den Anfang machte Erika, die eine zu kurz geratene Faustabwehr von Miriam mit rechts sehenswert über Ana Cristina hob und mit links vehement vollendete (49.). Nur fünf Minuten nach der Führung löste sich Cristiane von Dulcia und vollendete eine Marta-Flanke von links aus kurzer Distanz zum 2:0 (54.).
Der fünfmalige Südamerikameister wirkte nun deutlich engagierter als noch in Halbzeit eins. Vor allem Marta entledigte sich immer häufiger ihrer persönlichen Bewacherin Bruna, so dass es ihr fortan besser gelang, das Angriffsspiel anzukurbeln. Im Abschluss stimmte die Feinjustierung allerdings noch nicht ganz. Nach feiner Einzelleistung setzte die Weltfußballerin das Leder aus spitzem Winkel nur ans Außennetz (66.)
Äquatorial-Guinea lief nun zusehends hinterher und tauchte kaum noch vor dem gegnerischen Strafraum auf. Einzig die agile Anonma brachte die Abwehr der Brasilianerinnen hin und wieder in Bedrängnis, blieb im Abschluss aber weiter glücklos. Kurz vor dem Schlusspfiff verwandelte Cristiane einen von Bruna an Marta verursachten Elfmeter zum 3:0-Endstand (90. + 3). Am Ende blieb den Afrikanerinnen ein Punktgewinn bei ihrer ersten WM-Teilnahme verwehrt. Brasilien sicherte sich durch den Erfolg Platz eins der Gruppe D und trifft im Viertelfinale auf die USA oder Schweden.