Bundesliga

Abschied aus Frankfurt: Hinteregger beendet überraschend seine Karriere

Abwehrmann will Laufbahn nicht fortsetzen

Abschied aus Frankfurt: Hinteregger beendet überraschend seine Karriere

Martin Hintergger verlässt Eintracht Frankfurt - und beendet seine Karriere.

Martin Hintergger verlässt Eintracht Frankfurt - und beendet seine Karriere. IMAGO/Revierfoto

Wie die SGE am Donnerstag mitteilte, wird Hinteregger seine aktive Laufbahn sofort beenden. "Ich hatte bereits im vergangenen Herbst erste Gedanken, nach der Saison aufzuhören. Ich habe mich sportlich in einer schwierigen Phase befunden: Meine Leistungen waren schwankend", wird der Abwehrmann in einer Mitteilung der Mainstädter zitiert. "Den Sieg in der Europa League habe ich deswegen so ausgiebig genossen, weil ich da schon wusste, dass es meine letzte große Siegesfeier mit den fantastischen Fans in dieser Stadt sein würde, die meine zweite Heimat geworden ist."

Martin Hinteregger

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Hinteregger war 2019 vom FC Augsburg - zunächst auf Leihbasis und dann fest verpflichtet - zu Eintracht Frankfurt gekommen. Für die SGE hatte der österreichische Nationalspieler (67 Einsätze) 136 Pflichtspiele bestritten und in der abgelaufenen Saison die Europa League gewonnen. Nun ist Schluss, Hinteregger, der in Salzburg ausgebildet wurde und in der Bundesliga auch für Gladbach auflief, will nicht mehr als Fußballprofi weitermachen.

Martins Entscheidung kam für uns unerwartet.

Markus Krösche

"Martins Entscheidung kam für uns unerwartet, aber er hat uns seine Perspektive und Gründe eindrücklich und überzeugend dargelegt. Daher war es für uns keine Frage, diesem sportlich schmerzlichen, aber menschlich nachvollziehbaren Wunsch zu entsprechen", sagt Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche. Hinteregger sei "als verdienter Spieler und Europapokalsieger" in Frankfurt immer willkommen, "nicht zuletzt aufgrund seiner aufrichtigen Entschuldigung für sein Verhalten in den zurückliegenden Tagen und Wochen und seiner deutlichen und glaubhaften Distanzierung von rechtem Gedankengut", so Krösche.

Dabei geht es um den sogenannten "Hinti-Cup". Für diesen hatte Hinteregger mit seinem Geschäftspartner Heinrich Sickl zusammengearbeitet, der in Österreich der extrem Rechten zugeordnet wird. "In den vergangenen Wochen haben sich rund um meinen 'Hinti-Cup', den ich mit Herzblut und besten Gewissens ausgetragen habe, einige Themen ergeben, deren Tragweite mir erst im Nachhinein klar geworden ist", sagt Hinteregger dazu. "Emotionale, vielleicht unbedachte Worte von mir haben zu Irritationen geführt, und dafür möchte ich mich entschuldigen. Das bedaure ich sehr. Um es nochmal ganz klar zu sagen: Rechtes, intolerantes und menschenverachtendes Gedankengut verurteile ich aufs Schärfste."

Wie es für ihn nun weitergeht, bleibt offen. Er sagt dazu: "Wer mich kennt, weiß das. Zunächst gilt es für mich, etwas Abstand zu gewinnen und mein Leben neu auszurichten."

pau

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