Aachens Trainer Dieter Hecking änderte sein Team im Vergleich zum überzeugenden 4:0 in Trier auf drei Positionen: Die zuletzt grippekranken Landgraf und Fiel kehrten zurück, Brinkmann und Bruns mussten weichen. Zudem spielte der in der Liga gesperrte Blank für Noll.
Der 1. Spieltag der Gruppenphase im Überblick Die Gruppe H
Vor rund 20 000 Zuschauern im RheinEnergieStadion zeigte Alemannia Aachen keinen Respekt vor dem aktuellen Zweiten der französischen Ligue 1. Die Schwarz-Gelben suchten von Beginn an die Offensive und hatten durch Michalke nach vier Minuten auch eine gute Gelegenheit, dessen Ball aus spitzem Winkel knapp am linken Pfosten vorbeistrich.
Danach beruhigte sich die Partie etwas. Aachen zeigte gegen den Favoriten weiterhin viel Mut zur Offensive, Lille versuchte, über die schnelle Sturmspitze Moussilou zum Erfolg zu kommen.
Doch die in weiß gekleideten Alemannen standen auch in der Defensive sicher und ließen kaum Chancen der Nordfranzosen zu. Lediglich eine nennenswerte Situation konnten sich die Männer von Trainer Claude Puel erarbeiten. Moussilou schoss allerdings kurz vor dem Pausenpfiff am Aachener Tor vorbei. Ansonsten musste Alemannen-Keeper Straub kein einziges Mal eingreifen!
Aachen blieb weiterhin das dominierende Team. Jedoch tat sich der Zweitligist trotz allem Engagements schwer, sich Chancen zu erarbeiten. Fiel hatte zwei Mal die Führung auf dem Fuß - zunächst zögerte der 24-Jährige zu lange (40.), keine 120 Sekunden später schoss er einen Freistoß aus zentraler Position über das Tor.
Nach dem Seitenwechsel erwischte erneut Aachen den besseren Start und hätte nach einem Meijer-Kopfball in Führung gehen können, doch ein französischer Abwehrspieler klärte auf der Linie.
Danach kam Lille etwas besser ins Spiel und konnte die Partie offener gestalten. Aachen stand in der Defensive weiter sicher und ließ keine Möglichkeiten für die Franzosen zu.
Und Mitte der zweiten Halbzeit gelang den Aachenern dann das Führungstor: Lilles Keeper Sylva faustete einen Michalke-Freistoß nach innen weg, Landgraf brachte den Ball zurück. Über Rolfes kam der Ball zu Meijer, der am zweiten Pfosten aus kurzer Distanz das 1:0 erzielen konnte (66.).
Wenig später reagierte OSC-Coach Puel und brachte mit Audel und Dernis zwei neue Offensivkräfte. Doch die Franzosen konnten sich gegen die Alemannen-Deckung auch weiterhin nicht entscheidend in Szene setzten. Ein spektakulärer Fallrückzieher von Tavlaridis, der knapp am rechten Pfosten vorbei ging, war die einzige Ausbeute der Nordfranzosen.
Die Hecking-Elf ließ sich auch in der Schlussphase nicht zurückdrängen und spielte mutig nach vorne. Sichone hatte die Riesenchance zum 2:0, Rafael klärte allerdings für den bereits geschlagenen Sylva kurz vor der Torlinie (79.). In der 86. Minute strich ein Blank-Freistoß nur knapp am linken Pfosten vorbei. Die Aachener schafften es, den Ball geschickt vom eigenen Tor fern zuhalten und brachten den Erfolg ohne große Schwierigkeiten über die Zeit.
Alemannia Aachen sorgt auf europäischem Parkett weiter für Furore. Im Kölner RheinEnergieStadion kam der Zweitligist zu einem 1:0 (0:0)-Sieg über den favorisierten französischen Spitzenklub OSC Lille. Das entscheidende Tor erzielte Kapitän Meijer nach 66 Minuten. Die Hecking-Elf zeigte eine engagierte Leistung und siegte wegen eines Chancenplus' verdient.