20:48 - 17. Spielminute

Gelbe Karte (Köln)
Scherz
Köln

20:50 - 19. Spielminute

Rote Karte (Aachen)
Blank
Aachen

20:56 - 25. Spielminute

Tor 1:0
Michalke
Vorbereitung da Silva Pinto
Aachen

20:58 - 26. Spielminute

Spielerwechsel
Stehle
für Fiel
Aachen

21:12 - 41. Spielminute

Spielerwechsel
Feulner
für Springer
Köln

21:35 - 46. Spielminute

Spielerwechsel
Ebbers
für Schindzielorz
Köln

21:50 - 61. Spielminute

Tor 1:1
Cullmann
Vorbereitung Feulner
Köln

21:53 - 64. Spielminute

Spielerwechsel
Brinkmann
für da Silva Pinto
Aachen

21:54 - 65. Spielminute

Tor 1:2
Podolski
Vorbereitung Feulner
Köln

21:56 - 68. Spielminute

Gelbe Karte (Köln)
Podolski
Köln

22:01 - 73. Spielminute

Gelbe Karte (Aachen)
Meijer
Aachen

22:04 - 75. Spielminute

Spielerwechsel
F. Bruns
für Plaßhenrich
Aachen

22:07 - 78. Spielminute

Tor 2:2
Michalke
Aachen

22:12 - 83. Spielminute

Tor 2:3
Ebbers
Köln

22:14 - 84. Spielminute

Gelbe Karte (Köln)
Voigt
Köln

22:20 - 90. + 1 Spielminute

Spielerwechsel
Lell
für Guié-Mien
Köln

AAC

KOE

2. Bundesliga

Michalke vom Held zum Unglücksraben

5. Spieltag, Alemannia Aachen - 1. FC Köln 2:3 (1:0)

Michalke vom Held zum Unglücksraben

Alemannen-Trainer Dieter Hecking schickte die "UEFA-Cup-Helden" aufs Feld, die am Donnerstagabend beim 5:1 in Hafnarfjördur für den ersten Europapokal-Sieg des Zweitligisten gesorgt hatten. Auch Huub Stevens hätte der selben Startformation das Vertrauen gegeben, die sich durch den 1:0-Erfolg in Karlsruhe ins Vorderfeld der Tabelle gespielt hatten. Doch die Verletzung von Stammkeeper Wessels am Mittwoch im Training sorgte dafür, dass Routinier Bade zwischen die Pfosten rückte.


Der 5. Spieltag im Überblick


Scherz' Distanzschuss nach acht Sekunden (!) machte deutlich, dass die beiden West-Rivalen im Derby keinen Wert auf "Abtasten" legen wollten. Die prickelnde Atmosphäre im ausverkauften Tivoli steuerte natürlich ihren Teil zu einer von Beginn an intensiv geführten Zweitliga-Begegnung bei. Die erste dicke Torchance vergab Fiel, der von der Strafraumgrenze am reaktionsschnellen Bade scheiterte (13.). Im Gegenzug ließ Straub einen Podolski-Freistoß abklatschen, doch Cullmann brachte den Abpraller nicht im Kasten unter. Hektik kam dann in der 17. Minute auf. Zunächst sah Scherz nach einem Stoß gegen Blank im FC-Strafraum Gelb. Bei der folgenden Ecke stürzte Blank erneut und forderte Elfmeter. Dies erzürnte Voigt und Sinkiewicz, die auf den Alemannen einstürmten. Blank stieß Voigt zu Boden und wurde für diese Tätlichkeit von Referee Weiner vom Platz gestellt.

Den Aachener Anhängern blieb nicht viel Zeit, sich über die aus eigener Sicht harte Entscheidung des Unparteiischen aufzuregen. Denn sieben Minuten später legte ihre Mannschaft das Führungstor vor: Langer Ball von Straub, per Kopf verlängert von Meijer zu Pinto, der direkt ablegt auf Michalke. Und der Doppeltorschütze von Hafnarfjördur jagt das Spielgerät aus 25 Metern ins linke Eck (25.)! Der FC konnte derweil einfach keinen Profit aus der Überzahlsituation ziehen. Lediglich bei Standards kam ab und an Gefahr auf. Sinkiewicz setzte einen Kopfball nach Ecke knapp über den Kasten (35.). Aachen versteckte sich mit der Führung im Rücken keineswegs und suchte bei Ballbesitz den Weg nach vorn. Klitzpera (39.) hatte aus acht Metern noch die beste Chance, vor dem Seitenwechsel aufzustocken.

Mit Feulner und Ebbers entschied sich Huub Stevens frühzeitig für neue Kräfte, die das krankende Offensivspiel beleben sollten. Der Ex-Münchner hatte nach 50 Minuten die bis dahin beste Kölner Chance, als er aus 16 Metern in Straub seinen Meister fand. Köln im zweiten Abschnitt mit Übergewicht, die Hecking-Elf - mit viel Leidenschaft und Kampfkraft - lauerte auf Konter. Der Ausgleich nach gut einer Stunde war schließlich ob der Steigerung der Rheinländer verdient: Feulner flankt in den Strafraum, Cullmann steht völlig frei und kann aus der Drehung einschießen (61.). Köln wollte nun mehr. Vier Minuten nach dem 1:1 dann die Führung, erneut ausgehend von Feulner. Dessen Zuspiel verwertete Podolski, nachdem er Gegenspieler Klitzpera gekonnt ins Leere laufen ließ (64.).

Angesichts der Donnerstag-Belastung auf Island und der "Zehn-gegen-Elf-Situation" wurde es für die Alemannia nun schwer, noch einmal ins Spiel zurückzukommen. Michalke zeigte sich nochmals mit einem Schuss aus spitzem Winkel (72.). Doch die Stevens-Elf hatte nun eindeutig Oberwasser, ließ den Ball laufen und hatte durch Scherz die Riesenchance zum 3:1. Straub parierte den Zehn-Meter-Flachschuss des FC-Stürmers und hielt die Begegnung offen (77.). Ein Freistoß führte dann tatsächlich noch zum Ausgleich: Michalke überwindet mit seinem Versuch aus 30 Metern - halb Flanke, halb Schuss - Freund und Feind, vom Pfosten klatscht das Leder ins Netz (78.). Doch der Held wurde Sekunden später zum Unglücksraben. Ein katastrophaler Fehlpass Michalkes warf die Kontermaschine der Kölner an: Streit auf Podolski, dessen Schuss Straub noch abwehrt. Doch Sichone kann nicht richtig klären, Ebbers grätscht herbei und bugsiert den Ball zum 3:2 ins Tor (84.).

Die Aachener steckten nicht auf. Stehle, dessen indirekten Freistoß aus zwölf Metern Voigt mit dem Körper zur Ecke abwehrte (89.), sowie erneut Michalke, der per Freistoß den Querbalken traf (90.+2), hatten noch großes Schusspech. Podolski vergab frei vor Straub die Chance zum 4:2 (90.+1).

Es war alles drin im West-Derby vor ausverkauften Rängen: Fünf Tore, Führungswechsel, Platzverweis und intensive Zweikämpfe. Letztlich entführte der 1. FC Köln auf Grund einer klaren Leistungssteigerung in Hälfte zwei gegen zehn leidenschaftlich kämpfende und spielende Aachener die Punkte. Durch den dritten Sieg in Serie überholten die "Geißböcke" ihren erstmals unterlegenen Lokalrivalen und kletterten auf Rang zwei der Tabelle.