Champions League

"Nicht überrascht": Manchester City für zwei Jahre von Champions League ausgeschlossen

Englischer Meister will Einspruch beim CAS einlegen - Punktabzug in der Liga droht

"Nicht überrascht": Manchester City für zwei Jahre von Champions League ausgeschlossen

Schlägt die Hände vors Gesicht: Sergio Aguero.

Schlägt die Hände vors Gesicht: Sergio Aguero. imago images

Der Klub von Trainer Pep Guardiola sowie der deutschen Nationalspieler Leroy Sané und Ilkay Gündogan habe "schwerwiegende Verstöße" gegen die Regularien begangen, schrieb die UEFA, die das Urteil der verbandseigenen Finanzkontrollkammer CFCB veröffentlichte. Der amtierende englische Meister habe zwischen 2012 und 2016 Sponsoreneinnahmen überbewertet und der UEFA so falsche Informationen übermittelt.

Neben dem Champions-League-Ausschluss wurden die Citizens zudem mit einer Geldstrafe in Höhe von 30 Millionen Euro belegt. Der Bann würde übrigens auch die Europa League und 2021/22 die Europa Conference League umfassen, sollte sich City, das seit 2011 Dauergast in der Königsklasse ist, nur für diese qualifizieren.

"Manchester City ist enttäuscht, aber nicht überrascht von der UEFA-Entscheidung", heißt es in einer Mitteilung des Vereins. Der Fall sei von der UEFA initiiert, von der UEFA juristisch verfolgt und von der UEFA beurteilt worden, kritisierte ManCity. Nach diesem "vorverurteilenden Prozess" werde der Klub nun so schnell wie möglich eine unabhängige Untersuchung anstrengen und als ersten Schritt Einspruch beim Internationalen Sportgerichtshof CAS einlegen.

Enthüllungen von Football Leaks

Haupteigner des Klubs ist Mansour bin Zayed Al Nahyan, Halbbruder des Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Chalifa bin Zayid Al Nahyan. Berichte über mögliche Verstöße gegen die UEFA-Finanzregularien gibt es seit geraumer Zeit, verdichtet hatten sich diese durch die die Enthüllungen der Plattform Football Leaks. Interne Emails und Klubdokumente legten demnach nahe, wie ManCity systematisch betrogen haben könnte. Gelder, die als Einnahmen durch Sponsoren aus Abu Dhabi - darunter mit Etihad Airways die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate - deklariert wurden, sollen in Wirklichkeit von Scheich Mansour gezahlt worden sein.

Unter Beobachtung

Die UEFA ermittelte bereits 2014 wegen des Verdachts von Verstößen gegen das Financial Fairplay (FFP) gegen die Skyblues. Das Verfahren endete damals mit einem sogenannten Settlement: Neben einer Geldstrafe musste sich der Klub zeitweilig bei Transferausgaben einschränken, zudem durften weniger als die üblichen 25 Spieler für die Champions League nominiert werden.

Das FFP gibt, vereinfacht, vor, dass die Klubs im Verlauf der letzten drei Jahre nicht mehr ausgeben, als sie einnehmen. Wird die Gewinnschwelle nicht erreicht, dürfen Geldgeber nur bis zu einem begrenzten Punkt aushelfen.

Punktabzug in der Liga droht - Puma: "Volles Vertrauen"

Wie der "Independent" in England berichtet, droht ManCity auch ein Punktabzug in der Liga. Bei schwerwiegenden Verstößen gegen das FFP sei dies möglich.

Der deutsche Konzern Puma, der die Citizens seit dem vergangenen Sommer ausrüstet, teilte auf dpa-Anfrage mit: "Die Anschuldigungen beziehen sich auf die Zeit vor unserer Partnerschaft mit Manchester City und wir haben keine weiteren Kenntnisse darüber." Puma habe "volles Vertrauen in das Management von Manchester City" und sei "überzeugt, dass die Anschuldigungen ausgeräumt werden".

cfl/kon/dpa

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