Bundesliga

100 Millionen Euro winken: "Historischer Zusammenschluss" zwischen VfB und Porsche

Stadion wird umbenannt

100 Millionen Euro winken: "Historischer Zusammenschluss" zwischen VfB und Porsche

Frohe Kunde vor der neuen Saison: VfB-Vorstandsboss Alexander Wehrle.

Frohe Kunde vor der neuen Saison: VfB-Vorstandsboss Alexander Wehrle. IMAGO/Sportfoto Rudel

Der VfB Stuttgart schreibt bereits von einem "historischen Zusammenschluss", noch ist aber vieles im Konjunktiv formuliert, was der Fast-Absteiger der vergangenen Bundesliga-Saison am Dienstag bekanntgab.

Sicher ist: Die Porsche AG und deren Tochterunternehmen MHP haben sich mit dem VfB auf ein Grundsatzpapier geeinigt. Demnach beabsichtigt Porsche, umfangreiche Sponsoring-Pakete zu übernehmen, einschließlich des Namensrechts an der Mercedes-Benz-Arena durch MHP. Das Beratungsunternehmen sicherte sich dieses Recht für zunächst zehn Jahre. Das Stadion soll künftig MHPArena heißen.

Ob Porsche auch neuer Investor beim VfB wird, wie medial am Dienstagmorgen bereits verbreitet, ist dagegen noch ungewiss. "VfB und Porsche prüfen eine Beteiligung von Porsche an der VfB Stuttgart 1893 AG", teilten die Stuttgarter lediglich mit. Man sei im Austausch. "Eine erfolgreiche Umsetzung auch dieser Partnerschaft könnte Eigenkapital und Liquidität des VfB Stuttgart noch einmal erheblich stärken."

Offen ist weiterhin, wer neuer Brust- und Ärmelsponsor wird. Mercedes-Benz zieht sich zum Monatsende mit Konzerntochter Mercedes-Benz-Bank (Brust) sowie der Elektromobilitäts-Submarke Mercedes EQ (Ärmel) vom VfB-Trikot zurück, vollzieht aber keinen Totalausstieg, sondern bleibt nach VfB-Angaben "Ankerinvestor, Exklusivpartner und Mobilitätspartner".

Wehrle: "Mehr geht nicht"

"Die Top-Arbeitgeber und Weltmarken Mercedes-Benz, Porsche und MHP gemeinsam beim VfB - mehr geht nicht", findet VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle. "Damit wollen wir das größte Paket in der Geschichte des VfB Stuttgart schnüren, dessen Gesamtvolumen einen Umfang von mehr als 100 Millionen Euro erreichen kann." Porsche und MHP "erweitern unseren Handlungsspielraum, wobei für alle Beteiligten klar ist, dass für den VfB vorrangig die wirtschaftliche Stabilisierung nach der existenziell bedrohlichen Corona-Zeit sowie Investitionen in strategische Handlungsfelder im Vordergrund stehen".

Auch Präsident und Aufsichtsratsboss Claus Vogt spricht von einem "großartigen Tag für unseren VfB. Die geplante Zusammenarbeit mit Porsche, MHP und Mercedes-Benz verspricht, sowohl die AG als auch den e.V. nachhaltig zu stärken. Der Schulterschluss des VfB mit diesen starken Marken sendet eine klare Botschaft aus Württemberg in die Fußballwelt. Hier kommt die Champions League der Investoren unter einem Dach zusammen." Der Vorstand um Wehrle habe "mit diesem Gesamtpaket Historisches für den VfB geleistet".

2017 war auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die Ausgliederung der Profiabteilung beschlossen worden. Maximal sollten 24,9 Prozent der Anteile abgegeben werden, wovon sich die VfB-Bosse insgesamt 100 Millionen Euro versprachen. Mercedes-Benz - damals noch als Daimler AG - hatte als Ankerinvestor für 41,5 Millionen Euro 11,75 Prozent der Anteile an der VfB AG übernommen. Seitdem läuft die Suche nach einem weiteren großen strategischen Partner. Meist kam man bei potenziellen Kandidaten nicht über Sondierungsgespräche hinaus. Im März 2022 hatte immerhin Ausrüster Jako 1,16 Prozent der Anteile erworben.

Ein ausführlicher Hintergrundbericht folgt ...

jpe

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