Nachholspiele
Am Mittwoch konnte die schon mehrmals verschobene Partie des 2. Spieltags zwischen Holstein Kiel II und dem SV Meppen endlich angepfiffen werden. Zur ungewohnten und wenig fanfreundlichen Zeit um 14 Uhr rollte der Ball, da der Citti-Fußball-Park über kein Flutlicht verfügt. Eine Austragung an einem Wochenende scheiterte aus terminlichen Gründen.
Beide Teams trafen übrigens erst Ende Januar aufeinander, die Rückrunden-Begegnung entschied der SVM gegen starke Jungstörche damals mit 2:0 für sich.
Beim schnellen Wiedersehen beider Spitzenmannschaften boten die Kieler mit Sander - von einem entzündeten Hämatom am Oberschenkel genesener Kapitän der Zweitliga-Mannschaft - und Kirkeskov zwei gestandene Profis auf. Anders als Ende Januar gehörte der KSV-Reserve die Anfangsphase. SVM-Torwart Pünt rettete in der 3. Minute mit einer Fußabwehr in höchster Not gegen Fehler. Drei Zeigerumdrehungen später war Pünt machtlos, Sander drückte nach Freistoß einen Abpraller aus kurzer Distanz über die Linie.
Völlig überraschend glichen in der 13. Minute die bis dato blassen Gäste aus. Einen Steilpass spitzelte Schepp an Kiels Schlussmann Oberbeck vorbei in die Maschen. Damit waren die Emsländer drin in der Partie und versuchten zeitnah in Führung zu gehen. In Minute 22 flog ein abgefälschter Möller-Freistoß an die Latte. Just in dieser Meppener Drangphase gab es Foulelfmeter für Kiel. Fehler schnappte sich die Kugel und verlud Pünt, 2:1 für Kiel in der 26. Minute. Ein Wirkungstreffer für die Gäste, die anschließend die Spielkontrolle verloren.
In der 44. Minute demonstrierte Kiel seine Spielstärke: Fehler bediente nach schneller Kombination Wolf mit einem präzisen Steilpass in den Rücken der gegnerischen Abwehr, Wolf lief frei auf Pünt zu und erzielte mit einem gefühlvollen Heber den 3:1-Pausenstand.
Janssen hat Pech und bereitet vor
Nach Wiederbeginn hatte Meppen erstmal Pech: Ein Freistoß von Janssen prallte in der 49. Minute flach an den Pfosten. Immer wieder versuchten die Gäste, mit Tempo auf die Kieler Abwehrkette zuzulaufen, doch das Kieler Bollwerk hielt lange Zeit. In der 67. Minute fand Meppen doch eine Lücke im dichten Defensiv-Verbund der Gastgeber: Janssen setzte sich nach weitem Einwurf im Strafraum robust durch, scheiterte an Oberbeck, ehe Spit den Abpraller über die Linie bugsierte.
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Der SVM drückte fortan vehement auf den Ausgleich, der schon in der 74. Minute fiel. Schepp köpfte im Fünfmeterraum freistehend eine Flanke von Janssen ein. Bei Kiel machte sich bemerkbar, dass der zweikampfstarke Abwehrchef Rankic nach gut einer Stunde angeschlagen ausgewechselt werden musste.
Wer gedacht hatte, den Jungstörchen sei endgültig die Luft ausgegangen, lag falsch. Nach dem 3:3 erspielte sich die Gunkel-Elf wieder vielversprechende Offensiv-Aktionen, ehe Oberbeck in der 84. Minute auf der Gegenseite mit einer Glanztat gegen Benjamins den erstmaligen Rückstand seiner Mannschaft verhinderte. Weitere Kapitel einer wechselhaften Partie.
Schwer zu prognostizieren, ob und für wen das Pendel in den finalen Minuten ausschlagen würde. Beide Teams suchten noch mal den Weg nach vorne, ohne das allzu große Risiko einzugehen. Es blieb beim 3:3, was auch der U 23 von Hannover 96 an der Tabellenspitze gefallen dürfte, da zwei ihrer Verfolger den dreifachen Punktgewinn verpassten.