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Frick-Ende beim FSV Zwickau: "Dieser Verein wird wachsen"

Aufstieg in nächster Saison wohl noch unrealistisch

Zwickau-Legende Frick zum Abschied: "Dieser Verein wird wachsen"

Wird sich künftig beim FSV Zwickau um die Sponsorenbetreuung kümmern: Davy Frick

Wird sich künftig beim FSV Zwickau um die Sponsorenbetreuung kümmern: Davy Frick IMAGO/Picture Point

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Das letzte Heimspiel gegen den SV Babelsberg 03 war für den FSV Zwickau trotz Niederlage eine einzige Party. Unter dem Motto "Trotz Niederlagen nur gewonnen" feuerten 6019 Zuschauer ihre Mannschaft nochmal leidenschaftlich von der ersten bis zur 90. Minute und darüber hinaus an. Ein Fanmarsch durch die Innenstadt untermauerte die Verbindung zwischen Stadt und Verein. Nach dem Spiel stieg im Fanblock E5 das Vereinsfest.

Als die Party anlief, fehlte einer, der zuvor die Schlagzeilen beherrschte: Davy Frick. Der Kapitän "musste" erstmal auf eine 90-minütige Ehrenrunde, bevor es für ihn ein letztes Mal als Aktiver in die Katakomben der GGZ Arena und vor die Mikrofone der Presse ging. Der 34-Jährige hört im Sommer nach 13 Jahren bei den Westsachsen auf und wechselt in die Geschäftsstelle, wo er in die Sponsorenbetreuung eingespannt werden soll.

Dass er ein Aushängeschild des Vereins ist, zeigte seine hochemotionale Verabschiedung. Als Frick zur 70. Minute ausgewechselt wurde, rollte man ihm den Roten Teppich aus und es standen seine jetzigen und einige ehemalige Mitspieler wie Morris Schröter von 1860 München oder Julius Reinhardt Spalier. Das ganze Stadion erhob sich von den Plätzen, genauso wie es das tat, als Frick nach Abpfiff eine knapp anderthalbminütige Rede hielt. "Ich habe hier die schönste Zeit meines Lebens gehabt. Ich hab alles richtig gemacht, meine ganzen Knochen hingehalten. Das hab ich alles für euch gemacht" sagte ein mit seinen Emotionen ringender Frick: "Ich brenne für diesen Verein. Dieser Verein kann wachsen, dieser Verein wird wachsen und wir werden wieder oben angreifen."

Im vergangenen Sommer hat sich eine Energie entwickelt, die sich über die komplette Spielzeit hinweg gehalten hat.

Zwickau-Geschäftsführer André Beuchold

Bis es so weit ist, dass die Schwäne wieder zu höheren Zielen fliegen können, benötigt es noch Zeit. Geschäftsführer André Beuchold sieht einen Aufstieg im nächsten Jahr unrealistisch. Zumal den Verein noch Verbindlichkeiten in Höhe von zwei Millionen Euro drücken. Zwickau ist aber auf dem richtigen Weg, weil Verein und Fans eng miteinander verzahnt sind, wie Beuchold, selbst einer aus der aktiven Fanszene, unterstreicht: "Im vergangenen Sommer hat sich eine Energie entwickelt, die sich über die komplette Spielzeit hinweg gehalten hat, sodass selbst in der schwierigen Zeit die Zuschauerzahlen nicht nachließen. Das ist eine Power!" Die Heimspiele sahen im Schnitt 5483 Zuschauer - mehr als zu besten Drittligazeiten.

Michael Thiele

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