3. Liga

Zweite Mannschaften: Was sie dürfen und was nicht

FC Bayern II zurückgepfiffen, Nürnberg II durfte aufatmen

Zweite Mannschaften: Was sie dürfen und was nicht

Meister ja, Aufstieg nein: Sebastian Hoeneß, Trainer vom FC Bayern München II, mit Christopher Richards.

Meister ja, Aufstieg nein: Sebastian Hoeneß, Trainer vom FC Bayern München II, mit Christopher Richards. imago images

Wie hoch darf in Deutschland eine zweite Mannschaft spielen?

Maximal bis zur 3. Liga. In anderen Ländern wird das übrigens anders gehandhabt, so zum Beispiel in Spanien. Die Zweitvertretungen von Real Madrid oder dem FC Barcelona waren zum Beispiel schon im spanischen Unterhaus vertreten.

Dürfen Zweitvertretungen im DFB-Pokal mitspielen?

Im DFB-Pokal gilt seit der Saison 2008/09, dass nur eine Mannschaft eines Vereins am Wettbewerb teilnehmen darf. Zuvor hatte sich mitunter die kuriose Situation ergeben, dass zwei Teams aus einem Klub gegeneinander spielten, so zum Beispiel im Januar 1977. Damals gewann Bayern München gegen Bayern München II mit 5:3. Und Hertha II schaffte es 1993 sogar ins Pokalfinale im heimischen Olympiastadion - 0:1 gegen Leverkusen. Spanien kennt dies auch - 1980 hieß das Copa-del-Rey-Finale sogar Real gegen Real.

Was passiert, wenn ein Bundesligist in die 2. Liga absteigt und die zweite Mannschaft in der 3. Liga spielt?

Dieses Szenario ist folgenlos für die Zweitvertretung, sie dürfte weiterhin in der 3. Liga spielen. 2017/18 hätte so ein Fall eintreten können: Werder Bremen kämpfte in der Bundesliga zwischenzeitlich um den Klassenerhalt, die zweite Mannschaft der Norddeutschen spielte in der 3. Liga. Wären Bremens Profis abgestiegen und Werder II hätte die Klasse gehalten, hätte sich kein Konflikt ergeben.

Was kann den Zweitvertretungen passieren, wenn ein Zweitligist in die 3. Liga absteigt?

Zwei Teams in der selben Spielklasse sind nicht erlaubt, eine Zweitvertretung in der 3. Liga würde zwangsabsteigen - und das sogar bis in die Oberliga. Laut Statuten dürfen zweite Mannschaften von Drittligisten nämlich nicht in der Regionalliga spielen.

So durfte auch der 1. FC Nürnberg II aufatmen. Wären die Profis abgestiegen, hätte die Zweitvertretung in der Oberliga an den Start gehen müssen - obwohl die "kleinen Nürnberger" in der Regionalliga bei Abbruch sogar auf Rang drei gestanden waren.

Auch wenn ein Bundesliga-Verein keine Erstliga-Lizenz, dafür aber eine Drittliga-Lizenz erhält, würde eine Zweitvertretung in der 3. Liga in die Oberliga absteigen müssen.

Was gilt allgemein bei Amateurklubs?

Die Faustregel heißt: Zwei Teams in der selben Klasse sind generell nicht erlaubt. Die zweite Mannschaft eines Viertligisten darf also maximal in der 5. Liga spielen. 1860 München II verlor wegen der Statuten übrigens im Jahr 2018 gleich "doppelt" seinen Platz in der Regionalliga. Die Löwen-Profis stiegen in die 3. Liga ab, womit 1860 II automatisch in die Oberliga gemusst hätte. Die erste Mannschaft startete aber wegen finanzieller Engpässe sogar in der Regionalliga, so dass 1860 II gleich aus zwei Gründen nicht mehr in dieser Klasse ran durfte.

Eine Ausnahme gibt es aber: In der niedrigsten Liga des jeweiligen Fußballkreises dürften mehrere Teams eines Klubs antreten.

Wie wollen es wissen: Sollten zweite Mannschaften in die 2. Liga aufsteigen dürfen?

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