Champions League

Zwei Zeitrechnungen: Ist das Triple noch eine Sensation?

ManCity steht vor Nummer zehn

Zwei Zeitrechnungen: Ist das Triple noch eine Sensation?

Hat schon mehrere Triple-Siege erlebt - bisher auch einen eigenen: Pep Guardiola.

Hat schon mehrere Triple-Siege erlebt - bisher auch einen eigenen: Pep Guardiola. imago images (2), picture alliance

In England ist das einzige (große) Triple bereits so lange her, dass sogar Pep Guardiola ordentlich durcheinandergerät: Manchester United gelang es unter Sir Alex Ferguson 1998/99. "Ich war dort, als sie im Camp Nou gegen Bayern gewonnen haben, als kleiner Junge", so der Katalane, der damals in Wahrheit schon 28 und gestandener Barça-Kapitän war.

Die Besonderheit, die sich rund um das durchaus realistische Ziel für Guardiolas überragendes Manchester City rankt, mag zumindest auf der Insel daher durchaus berechtigt sein. Und natürlich bleibt der Gewinn von Meisterschaft, nationalem Pokal und Champions League in derselben Saison grundsätzlich äußerst bemerkenswert. Aber auch außergewöhnlich?

Neue Zeitrechnung ab 2009

Seit Beginn der modernen Europapokal-Ära mit dem CL-Vorgängerwettbewerb Europapokal der Landesmeister 1955/56 gab es über ein halbes Jahrhundert lang nur vier Mannschaften, die das große Triple gewinnen konnten: Celtic 1967, Ajax 1972, PSV Eindhoven 1988 und ManUnited 1999. Grob ein Triple pro Jahrzehnt - ein Sonderfall.

Seit 2008/09 allerdings, als Guardiolas FC Barcelona unter anderem die drei wichtigsten Vereinswettbewerbe gewann, ist das Ganze deutlich regelmäßiger geworden. Was einerseits damit zu tun haben könnte, dass es durch die Champions League, wo längst nicht mehr nur die Landesmeister teilnehmen dürfen, etwas leichter geworden ist. Andererseits dauerte es auch von dieser Regeländerung 1997/98 bis zum ersten Triple danach gut ein Jahrzehnt.

Doch just ab Guardiolas Urknall vor inzwischen knapp 15 Jahren und der Messi-Ära bei Barça oder der Cristiano-Ronaldo-Ära bei Real Madrid sind die Kräfteverhältnisse im europäischen Vereinsfußball national wie international zunehmend unausgewogener geworden. Was sich auch in der Regelmäßigkeit großer Triples niederschlägt.

Auf Guardiola und Barça 2009 folgte unmittelbar Inter Mailand unter José Mourinho 2010, Jupp Heynckes mit dem FC Bayern 2013, Luis Enrique wiederum mit Barça 2015 und Hansi Flick erneut mit den Bayern 2020. Sollte Guardiola nun der erste Trainer werden, dem das mit zwei verschiedenen Klubs gelingt, wäre das der sechste Dreifach-Erfolg in einem Zeitraum von 15 Jahren. Was bedeutet, dass ein Triple gar nicht mehr so viel unwahrscheinlicher geworden ist als kein Triple.

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