Bundesliga

Zwei Punkte Abzug für Eintracht Frankfurt

Frankfurt: Entscheidung des DFB-Lizenzierungs-Ausschuss

Zwei Punkte Abzug für Eintracht Frankfurt

Eintracht Frankfurt erlitt im Abstiegskampf einen herben Rückschlag. Wegen der zugegebenen Verstösse gegen Lizenzauflagen werden der Eintracht am Saisonende zwei Punkte abgezogen. Zusätzlich muss der Verein 500 000 Mark Strafe zahlen. Dies entschied der DFB-Lizenzierungs-Ausschuss am späten Freitagnachmittag. Nach einer anderthalbstündigen Anhörung war Eintracht-Schatzmeister Rainer Leben noch guter Dinge: Es sprach von einer „konstruktiven und fairen Stimmung“ und rechnete „mit einem konstruktiven und fairen Beschluss“. Ob die Eintracht die nach stundenlangen Verhandlungen bekanntgegebene Entscheidung in diesem Sinne akzeptieren wird oder Beschwerde einlegt, wird sich erst noch herausstellen. Leben, der nach dem Urteil wieder in seinen Urlaub nach Tunesien zurückflog, will erst einmal die schriftliche Begründung abwarten. Diese wird dem Verein in der kommenden Woche zugehen. Innerhalb von sieben Tagen nach Zustellung der Entscheidung kann der Verein seine Beschwerde beim Lizenzierungs-Ausschuss einlegen. Sollte dieses Gremium der Beschwerde nicht stattgeben, kann Eintracht Frankfurt anschließend noch den Lizenzierungs-Beschwerde-Ausschuss anrufen. Als letzte Instanz gilt dann nur noch das Ständige Neutrale Schiedsgericht des DFB.

Würde man den Punktabzug in der Tabelle schon jetzt berücksichtigen, würde die Eintracht wieder auf einem Abstiegsplatz stehen.


Reaktionen auf das DFB-Urteil:

Rainer Leben (Schatzmeister und Präsidiumssprecher Eintracht Frankfurt): “Festzuhalten bleibt, dass entgegen vieler Befürchtungen kein Lizenzentzug gegen uns ausgesprochen wurde.“ Felix Magath (Trainer Eintracht Frankfurt): “Ich habe kein Verständnis für eine so unsportliche Entscheidung. Ich bin aber überzeugt, dass Frankfurt alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpft.“ Manager Erich Steer (SSV Ulm): „Für mich ist das keine Bestrafung, sondern eher eine Belohnung. Aber wir akzeptieren die Entscheidung. Wir Kleinen zählen ja sowieso nicht so viel. Wenn Ulm, Freiburg oder Unterhaching das gemacht hätten, könnten wir uns verabschieden. Nichts gegen Frankfurt, aber hier geht es ums Prinzip. Zwei Punkte kapiere ich nicht. Schließlich haben wir eine Drei-Punkte-Regel.“ Janos Radoki (Abwehrspieler SSV Ulm): „Ich finde es schon ein wenig traurig. Da geben die Frankfurter ein paar Millionen mehr aus als sie dürfen und dann werden ihnen zwei läppische Punkte abgezogen. Wie kommt der DFB auf zwei Punkte? Das ist irgendwie hirnrissig.“ Dieter Hoeneß (Manager Hertha BSC Berlin): “Grundsätzlich ist es richtig, dass Frankfurt in der laufenden Saison bestraft wird. So können die Mitkonkurrenten am ehesten profitieren. Über das Strafmaß kann man schwer urteilen, ich will mir nicht anmaßen, das im Detail zu beurteilen. Das Urteil erscheint aber schon etwas sanft.“ Jürgen Röber (Trainer Hertha BSC Berlin): “Ich weiß nicht genau, was es für Gründe für dieses Urteil gab. Ich schätze, dass es jetzt einige Proteste geben wird.“ Andreas Rettig (Manager SC Freiburg): “Ich werde mich jetzt nicht dazu äußern, weil ja auch die schriftliche Begründung noch nicht vorliegt.“ Lorenz-Günter Köstner (Trainer SpVgg Unterhaching): “Das ist ein Wischi-Waschi-Urteil, komplett unlogisch. Wenn, dann muss man Frankfurt drei Punkte abziehen.“