2. Bundesliga

Zorniger: "Wir haben ein gutes Maß an Arroganz"

Fürth reist mit viel Überzeugung nach Magdeburg

Zorniger: "Wir haben ein gutes Maß an Arroganz"

Alexander Zorniger und seine Fürther wollen auch in Magdeburg punkten.

Alexander Zorniger und seine Fürther wollen auch in Magdeburg punkten. IMAGO/Zink

Sieben Punkte aus den jüngsten vier Spielen - die Kleeblatt-Bilanz der vergangenen Wochen kann sich sehen lassen. Auch Alexander Zorniger sprach auf der Pressekonferenz am Donnerstag von einem "relativ ordentlichen Lauf", den die Spielvereinigung beim 1. FC Magdeburg fortsetzen will. Auch, weil der Trainer, was die Bilanz in der Fremde angeht, "noch ein bisschen an unserer Statistik schrauben" will. Denn anders als zu Hause, wo Fürth mit 31 Punkten aus 16 Spielen ein Top-Team ist (Platz 4), belegen die Franken in der Auswärtstabelle mit 15 Punkten aus 16 Spielen nur Rang 12. Um nach dem 5:3-Erfolg zuletzt beim SV Wehen Wiesbaden auch in Magdeburg etwas mitnehmen zu können, braucht es aber auf jeden Fall eine stabilere Defensive als bei den Auftritten in der Landeshauptstadt Hessens und jüngst beim 3:3 gegen Braunschweig.

Die Viererkette bleibt eine Option

Anders als zuvor agierte Fürth in diesen beiden Spielen mit einer Viererkette - als Ursache für die Gegentorflut sieht Zorniger die taktische Veränderung aber nicht, sondern betont: "Als Option wird die Viererkette immer da sein, vielleicht auch von Anfang an, weil sich die Anzahl an Innenverteidigern, die uns im Aufbau richtig helfen, reduziert hat." Das liegt auch daran, weil sich Maximilian Dietz gegen Braunschweig eine noch nicht näher definierte Muskelverletzung am linken Oberschenkel zugezogen hat. Die Saison für den 22-jährigen Deutsch-Amerikaner ist damit gelaufen. Sicher wieder mit dabei sein wird dafür Simon Asta: Der Rechtsverteidiger "wird uns definitiv helfen", ist sich Zorniger sicher, bringt der 23-Jährige neben seiner defensiven Kernkompetenz doch auch jede Menge Schwung und Power auf der Außenbahn mit.

Die Devise bei Gießelmann: Ja nicht zu viel Risiko …

Ob auch Niko Gießelmann wieder mit von der Partie sein wird, entscheidet sich erst kurzfristig. Der 32-jährige Linksverteidiger hatte in Wiesbaden und gegen Braunschweig wegen einer Adduktorenverletzung gefehlt. Stand jetzt ist er zwar wieder einsatzfähig - ob er aber schon in Magdeburg wieder zur Option wird, will Zorniger erst nach Rücksprache mit der medizinischen Abteilung und mit dem Routinier selbst festlegen. Ja nicht zu viel Risiko, lautet hier die Devise. Definitiv noch keine Alternative sind Luca Itter (Schambeinreizung) und Julian Green (Sprunggelenkprobleme). Der Linksverteidiger und der Mittelfeldspieler nehmen zwar wieder an Teilen des Mannschaftstrainings teil, die Partie beim FCM kommt für das Duo aber noch zu früh.

Zorniger warnt vorm FCM: "Extreme Qualitäten im Kurzpassspiel"

Ein Mitwirken Gießelmanns wäre insofern wichtig, weil er eine hohe Qualität im Spielaufbau mitbringt. Gerade diese sei gegen das Team von Trainer Christian Titz besonders wichtig, betont Zorniger, denn: "Du kannst gegen Magdeburg nicht nur gegen den Ball spielen, da sind sie einfach zu gut." Der 56-Jährige warnt: "Das ist eine Mannschaft, bei der man ganz klar weiß, was einen erwartet und sich damit auch beschäftigen muss - alles andere wäre fahrlässig. Sie haben im Kurzpassspiel extreme Qualitäten und tolle Eins-gegen-eins-Spieler." Dem entgegenhalten will die Spielvereinigung ihr eigenes Spiel, das neben den erwähnten Ballbesitzphasen vor allem auch auf Pressing und Gegenpressing ausgelegt ist.

An der Überzeugung, das eigene Spiel möglichst unabhängig vom Gegner durchzuziehen, mangelt es seiner Mannschaft, der mit Abstand jüngsten der 2. Liga, nicht, findet Zorniger. "Diese Generation junger Menschen hat ein hohes Maß an Selbstvertrauen und Selbstüberzeugung", hat der Familienvater festgestellt und meint es positiv, wenn er sagt: "Sie ist von Grund auf arrogant." Genau das brauche es in dieser Branche auch, findet der Coach. "Wir" - egal, ob Spieler, Trainer oder Sportdirektor - "haben ein gutes Maß an Arroganz, und das musst du auch haben." Warum? "Weil diese Arroganz manchmal auch ein Stück weit ein Schutzschild ist gegen alles, was von außen reinkommt. Deswegen nutzen wir das manchmal auch als Rüstung", erklärt er. Genau diese "Arroganz" soll für das Kleeblatt auch am Freitagabend zum wichtigen und richtigen Rüstzeug werden, um den Aufwärtstrend der Vorwochen weiter fortzusetzen.

Fabian Istel

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