Champions League

Zidane floh wortlos

Der Weltmeister wurde zum Wiederholungstäter

Zidane floh wortlos

Die Luxuslimousine wartete schon mit laufendem Motor. Ein schwarzer Mercedes der S-Klasse, Modell 500, französisches Kennzeichen. So schnell wie die Nobelkarosse davon brauste, so geschwind sprinteten die Übeltäter durch die Mixed-Zone. Zinedine Zidane und Edgar Davids, die Brüder im Geiste. Seelenverwandte, was Härte, Fouls und Brutalität betrifft. Kein Wort des Bedauerns, kein Wort der Erklärung. "Silencio stampa", zu Deutsch: Das Schweigen vor der Presse. Anders: Interview-Sperre.

Zidane und Davids schauten mürrisch drein, als sie flüchteten. "Ein Dank an die Herren Zidane und Davids", sagte derweil Sportchef Holger Hieronymus. "Davon haben wir profitiert, weil ein Gegner zu neunt chancenlos ist." Der Holländer Davids, der Töfting niederstreckte, ist bekannt für diese Art. Der Fanzose Zidane weniger, obwohl auch er bei der WM 1998 vom Platz flog. Nun geht der Ausnahmefußballer, der nur spielen konnte, weil seine Sperre von der UEFA reduziert worden war, als Wiederholungstäter in die Champions League ein. Zweiter Platzverweis nach der Tat gegen Athen. Nun der widerwärtige Kopfstoß, den er Kientz verabreichte. "Schon vorher hat er gestoßen und gehalten", schilderte Kientz, mit Jochbeinprellung und Gehirnerschütterung ausgetauscht, die Szene: "Er war völlig entnervt."