Bundesliga

Zickler dreifacher Torschütze

DFB-Liga-Pokal-Finale: Hertha BSC - Bayern München 1:5 (0:0) - Die Analyse

Zickler dreifacher Torschütze

Hertha BSC Berlin: Kiraly (4) - Rehmer (3), Simunic (5), Sverrisson (5) - Dardai (4) - Deisler (4), Wosz (3,5), Beinlich (4), Michalke (4) - Preetz (4,5), Daei (4) Bayern München: Kahn (2) - Salihamidzic (3), Andersson (2), Linke (3), Tarnat (3) - Fink (2) - Wiesinger (3), Wojciechowski (4) - Sforza (2,5) - Zickler (1), Santa Cruz (3) Eingewechselt: 26. Sanneh (5,5) für Rehmer, 55. Marques (4,5) für Simunic, 72. Veit (-) für Beinlich - 46. Scholl (2) für Wiesinger und Jancker (2) für Santa Cruz, 80. Hargreaves (-) für Tarnat - Reservebank: Fiedler (Tor), Schmidt, Hartmann, Reiss - Wessels (Tor), Sagnol, Kuffour, Strunz Tore: 0:1 Zickler (50., Rechtsschuss, Vorarbeit Andersson), 0:2 Jancker (53., Rechtsschuss, Sforza), 0:3 Sverrisson (57., Eigentor), 1:3 Michalke (61., Rechtsschuss, ohne Vorarbeit), 1:4 Zickler (66., Rechtsschuss, Jancker), 1:5 Zickler (85., Rechtsschuss, Scholl) Chancen: 5:9 Ecken: 5:7 Schiedsrichter: Krug (Gelsenkirchen - Assistenten: Kinhöfer, Weber), Note 2, unauffällig, hatte mit der leicht zu leitenden Partie keine Probleme Zuschauer: 12 500 (in Leverkusen) Gelbe Karten: Michalke - Hargreaves Spielnote: 2,5 Spieler des Spiels: Alexander Zickler - Dreifacher Torschütze. Nicht nur auf Grund seiner Schnelligkeit von Herthas Abwehr nicht zu halten. Ungemein lauffreudig. Im Abschluss kalt wie eine Hundeschnauze.


Analyse

Personal: Hertha-Trainer Röber brachte gegenüber dem Halbfinale Rehmer, Sverrisson, Simunic und Michalke für Tretschok (Sprunggelenk), Van Burik (geschont), Hartmann und Schmidt. Bei München begannen Zickler, Andersson, Linke, Salihamidzic, Wojciechowski und Fink an Stelle von Jeremies (muskuläre Probleme), Jancker, Kuffour, Sagnol, Scholl und Strunz.

Taktik: Berlin begann mit einer Dreier-Kette, stellte aber schon in der Anfangsviertelstunde um: Rehmer kümmerte sich meist um den offensiven Wojciechowski, hielt Deisler damit den Rücken Von Ralf Canal, Jan Lustig und Stephan von Nocks frei. Folglich übernahmen Simunic und Sverrisson die beiden Spitzen. Eine weitere Auswirkung dieser Maßnahme: Herthas auf Kombinationsfußball und über die Außenpositionen angelegtes Spiel verlief rechtslastig.

Hitzfeld setzte anders als gegen Kaiserslautern auf ein 4-4-2-System, wobei den Außen im Mittelfeld verstärkt Offensivaufgaben zukamen. Allerdings war das Spiel mehr über das Zentrum, in dem Sforza und Fink die Fäden zogen, angelegt, wurden die Spitzen schnell flach angespielt.

Spielverlauf: Bis zu Pause gestalteten die Berliner um den agilen Wosz die Partie ausgeglichen, ließen nur wenige Chancen zu. Rehmer sorgte bis zu seinem Ausscheiden dafür, das Hertha über den rechten Flügel Vorteile besaß. Nach einer durchschnittlichen ersten Hälfte entschieden die Bayern die Partie innerhalb von elf Minuten. Dabei stand Berlins Defensive Pate, weil zu weit von den Gegenspielern entfernt. So ließ sich Simunic bei Zicklers Führungstreffer verladen. Beim von Beinlich abgefälschten zweiten Treffer fehlte jegliche Ordnung. Sanneh war defensiv überfordert, zumal Zickler öfter über links stürmte, da Scholl über rechts nach vorne stieß. Deisler und Daei bot sich zwar die Möglichkeit zum 1:1 bzw. 2:3, doch Bayern dominierten mit spielerischer Leichtigkeit. Scholl und Jancker, der fortan bei Kontern die lange Pässe aus der Abwehr glänzend ablegte, waren ebenso wenig zu fassen wie Zickler.

Fazit: Auf Grund der zweiten Halbzeit ein auch in der Höhe verdienter Erfolg des Meisters, dem Berlin besonders defensiv nicht Paroli bieten konnte.

Der Spielplan des DFB-Ligapokals 2000