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'XunGe' ist das "ultimative Superhirn"

Chinese erneut Weltmeister in TFT

'XunGe' ist das "ultimative Superhirn"

Ein Pokal mit besonderer Optik: Der goldene Pfannenwender geht nach China. 

Ein Pokal mit besonderer Optik: Der goldene Pfannenwender geht nach China.  Riot Games | GGTech

Wer die Weltmeisterschaft in Teamfight Tactics gewinnen will, braucht eine gute Strategie, noch bessere Taktiken, schnelle Finger - und das Quäntchen Glück. Mache das Beste aus dem, was das Spiel dir bietet, so die Devise.

Am 20. November gelang das dem Chinesen 'XunGe' am besten. Der nationale Champion unterstrich bei dem Finalturnier seine gute Form und gleichzeitig, wie eine clevere Spielweise selbst ein schlechtes Blatt ausgleichen kann. Ganz passend zu der Bezeichnung von Riot Games für den Sieger: das ultimative Superhirn.

'XunGe' ist bekannt für seine risikoreiche Spielweise. Er fällt häufig in den ersten Runden zurück und riskiert ein frühes Aus. Gleichzeitig sammelt er dadurch aber genug Gold, um am Ende seine Chancen zu erhöhen, alle nötigen Champions für seine Teamkomposition zu finden.

Diese Strategie ging auch am Finaltag auf. Mit einem Sieg in der fünften Begegnung bezwang 'XunGe' die favorisierte Konkurrenz. Eigentlich waren die Augen nämlich nicht auf ihn, sondern den Chinesen 'Huanmie' gerichtet. Der ehemalige Weltmeister galt aufgrund seiner technischen Fähigkeiten und Gabe, scheinbar jede Teamkompoistion perfekt auszuspielen, als wahrscheinlichster Titelkandidat.

Weltmeisterschaft mutiert zu China-Meisterschaft

Zumal 'Huanmie' die Konkurrenz in den Vorrundentagen am Freitag und Samstag deutlich abgehängt hatte: Während alle anderen Teilnehmer in der Top acht nur ein Punkt voneinander trennte, war er mit zehn Zählern vorne.

Neben 'XunGe' erreichte auch 'Huanmie' die Top 4, ebenso wie Landsmann 'HereWeGo'. Einzig der Japaner 'Title' verhinderte eine vollständig chinesische Spitze. Dieses Bild erinnert sehr an die zwei vorangegangenen Weltmeisterschaften, wo die beiden ersten Plätzen jeweils an Profis aus dem Reich der Mitte gingen.

"Je mehr Leute das Spiel spielen, desto eher hast du auch Top-Spieler", begründet die deutsche Kommentatorin Moira 'Meeix' die chinesische Dominanz. Ihr erneut starkes Abschneiden, überraschte sie demnach kaum. Sie spendet aber auch den westlichen Fans Hoffnung: "Mit dem Wachstum, das wir hier in EMEA sehen, hält das aber vielleicht nicht mehr lang."

Wie lief’s beim Rest?

Insgesamt war das Turnier aus deutscher Sicht eine Enttäuschung. Die zwei besten nationalen Vertreter 'Salvy' und 'Sologesang' hatten die Weltmeisterschaft um Haaresbreite verpasst. Und auch die anderen europäischen Vertreter konnten nicht überzeugen. Noch am Besten stellte sich der Pole 'LeLouch' an, der die WM auf dem neunten Platz beendete.

Positiv stach derweil die Amerikanerin 'Rainplosion' hervor. Als einzige weibliche Spielerin im 32-köpfigen Teilnehmerfeld - und der Historie von TFT eSport - erreichte sie die Runde der letzten Acht. Das machte auch 'Meeix' stolz, die 'Rainplosion' insbesondere für ihren adaptiven Spielstil und die Fähigkeit, eine Lobby zu lesen, lobte.

Für den Sieg der Weltmeiterschaft steckte 'XunGe' außerem nicht nur den Pokal mit goldenem Pfannenwender ein - eine Homage an den Gegenstand im Spiel -, sondern auch 150.000 US-Dollar.

Christian Mittweg

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