2. Bundesliga

Vorstand Wüstefeld beim HSV zurückgetreten

Der umstrittene Vorstand tritt zurück, Boldt ist der alleinige Boss

Wüstefeld-Aus beim HSV

Hat seine Ämter beim HSV niedergelegt: Thomas Wüstefeld.

Hat seine Ämter beim HSV niedergelegt: Thomas Wüstefeld. IMAGO/Oliver Ruhnke

Seit Wochen und Monaten hatte es immer neue Gerüchte um den 53-jährigen Medizinunternehmer gegeben - es ging um Betrugsvorwürfe, um Täuschungen und Klagen aus der Medizinbranche. Bis zuletzt hatte Aufsichtsratsboss Marcell Jansen, mit Wüstefeld schon vor dessen Einstieg beim HSV geschäftlich verbandelt, eine Abstimmung innerhalb seines Gremiums abgelehnt und öffentlich behauptet: "Die Dinge haben ja nichts mit dem HSV zu tun." Am Mittwoch nun ist Wüstefeld auf einer außerordentlichen Sitzung des Gremiums den Kontrolleuren zuvorgekommen.

Vor zwei Wochen waren die Mehrheitsverhältnisse im Siebenerrat dem Vernehmen nach gekippt, länger hätte sich der umstrittene Boss nicht im Amt halten können. Offen bleibt, was nun aus Ex-Profi Jansen wird, der dem umstrittenen Boss (zu) lange die Treue gehalten hat.

Boldt wird die operativen Geschäfte alleine leiten

Wüstefeld hatte vor einem Jahr Anteile von Klaus-Michael Kühne gekauft, war dann in den Aufsichtsrat gewählt worden und im Januar aus diesem für ein Jahr interimistisch in den Vorstand entsandt worden. Sein Vertrag wäre noch bis zum Jahreswechsel gültig gewesen - nun wird Jonas Boldt als alleiniger Vorstand die operativen Geschäfte leiten.

Der bisherige Sportvorstand und Wüstefeld hatten nie zusammengefunden, ihr Nicht-Verhältnis war zur massiven Belastungsprobe für den HSV geworden. Nun ist diese beendet und Boldt sagt: "Ich bin mir der Verantwortung bewusst und werde in sehr enger Verzahnung mit meinen Kollegen auf der Geschäftsstelle sowie mit dem Aufsichtsrat und insbesondere mit dem Finanzausschuss die anstehenden Aufgaben angehen."

Sebastian Wolff

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