Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach konnte im Vergleich zum 0:2 bei Union Berlin erstmals wieder auf Daghfous zurückgreifen. Zusätzlich kehrte Winterneuzugang Fröde ins defensive Mittelfeld zurück. Benatelli (zuletzt zweimal die kicker-Note 4,5) bekam eine Pause, Kurzweg ebenso.
Bei den Gästen aus Dresden konnte Dynamo-Coach Uwe Neuhaus nach dem 3:3 gegen Kaiserslautern wieder auf Kapitän Hartmann zurückgreifen. Auch Routinier Lambertz spielte von Beginn an. Fabian Müller und Konrad nahmen auf der Bank Platz. Nach überstandener Schulterverletzung war auch Innenverteidiger Ballas wieder eine Option.
Nervige Würzburger
Als einziges Team noch ohne Sieg im Jahr 2017 starteten die Kickers enorm laufstark. Die Hollerbach-Schützlinge störten die Dresdner tief in deren Hälfte und erschwerten damit den Spielaufbau der Sachsen enorm. Das Team von Uwe Neuhaus hatte große Probleme, sich überhaupt über die Mittellinie zu kombinieren und suchte deshalb häufiger den weiten Schlag.
Dadurch, dass die Partie enorm von der Taktik geprägt war, blieben Strafraum- und Abschlussszenen eine Seltenheit. Und wenn, dann waren die Torhüter Wulnikowski und Schwäbe auf ihren Posten.
Zähe Angelegenheit
So blieb es weiterhin eine ganz zähe Angelegenheit, in der die Dresdner in der Schlussphase des ersten Durchgangs stark abbauten und Würzburg fortan etwas mehr investierte. Aus dem Spiel heraus klappte aber nach wie vor kaum etwas. Standardsituationen, wie beispielsweise einen Freistoß aus unter 25 Metern zentraler Position, ließ Junior Diaz ebenfalls ungenutzt (42.).
2. Bundesliga, 24. Spieltag
Es konnte nach dem Seitenwechsel eigentlich nur besser werden. Und das wurde es auch - zumindest aus Dresdner Sicht. Denn gerade einmal 78 Sekunden nach dem Wiederbeginn narrte Hauptmann die halbe Würzburger Hintermannschaft und behielt zudem noch den Überblick, um den Führungstreffer von Aosman vorzubereiten (47.).
Taktisch musste Hollerbach daraufhin reagieren. Für Flügelspieler Rama opferte er mit Fröde einen defensiven Mittelfeldmann, dazu ersetzte Weihrauch Ernst. Doch die typischen Probleme der Kickers kamen weiterhin zum Vorschein: Denn es mangelte bei den Unterfranken schlichtweg an offensiver Schlagkraft und Kreativität. Für den gefährlichsten Abschluss sorgte Soriano mit einer sehenswerten Direktabnahme, die ihr Ziel dennoch klar verfehlte (66.).
Kreuzer überlupft Wulnikowski
Die Dresdner wiederum vergaben zunächst noch eine gute Möglichkeit zur Vorentscheidung: Kutschke jagte die Kugel über das Tor und rein in den Gästeblock (75.). Zwei Zeigerumdrehungen später durften die Sachsen dann aber das 2:0 bejubeln, ausnahmsweise war es aber nicht Dresdens Top-Torjäger. Der aufgerückte Rechtsverteidiger Kreuzer überlupfte Wulnikowski aus vollem Lauf und ganz spitzem Winkel (77.).
Die Partie war damit eigentlich gelaufen. Die Rothosen wagten sich zwar noch ein paar Mal nach vorne, bis auf einen Pisot-Schuss nach einer Ecke sprang aber nichts mehr heraus (88.). So warten die Unterfranken auch nach dem siebten Spiel des Jahres 2017 als letzter Zweitligist weiterhin auf den ersten Dreier. Die Sachsen dagegen halten sich durch den sechsten Auswärtssieg die Option offen, noch einmal im Aufstiegsrennen anzuklopfen.
Würzburg gastiert am kommenden Freitagabend (18.30 Uhr) beim TSV 1860 München. Dresden empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) den SV Sandhausen.