3. Liga

Cottbus' Trainer Claus-Dieter Wollitz: "Sind eine Bereicherung für die Liga"

Cottbus belohnt sich gegen Haching für furiose Aufholjagd

Wollitz: "Sind eine Bereicherung für die Liga"

Platz eins: Doppeltorschütze Marc Stein (M.) hielt Energie Cottbus an der Tabellenspitze.

Platz eins: Doppeltorschütze Marc Stein (M.) hielt Energie Cottbus an der Tabellenspitze. imago

"Spitzenreiter, Spitzenreiter", schallte es nach Spielende von den Rängen im Stadion der Freundschaft. Als Stephan Hain sechs Minuten vor Schluss zum 2:0 für Unterhaching erhöht hatte, hatten wohl nur die tollkühnsten Optimisten im Lager der Cottbuser Hoffnung auf etwas Zählbares für Energie gehabt. Kapitän Stein glich in einer irren Schlussphase innerhalb von weniger als zwei Minuten jedoch noch aus (88./90.) und hielt seine Mannschaft damit an der Tabellenspitze.

Dass den Lausitzern das zweite Tor sogar in Unterzahl gelang, macht den Kraftakt sogar noch ein wenig bemerkenswerter. Tim Kruse hatte nach einem Gerangel im Anschluss an das 1:2 die Ampelkarte gesehen (89.). "Die Mannschaft lebt", erklärte Trainer Wollitz gegenüber "Telekomsport" stolz. "Sie hat gemerkt, dass nach dem 0:2 keiner gepfiffen hat, sondern die Fans die Mannschaft weiter angefeuert haben." Mit dem Publikum im Rücken gelang Energie schließlich noch der Ausgleich.

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Wollitz selbst hatte die Aufholjagd seines Teams ebenfalls von der Tribüne aus verfolgen müssen, der Trainer war in der Schlussphase von Schiedsrichter Sven Waschitzki aus dem Innenraum verwiesen worden. Mit dem Punkt war der 53-Jährige nach dem verrückten Spielverlauf "sehr zufrieden. Es war ein intensives Spiel, Unterhaching war bis jetzt die beste Mannschaft, die ich gesehen habe - fußballerisch unglaublich", zollte Wollitz den Oberbayern Respekt.

Wollitz: "Die Liga ist verrückt"

Doppeltorschütze Stein haderte trotz der "sensationellen" Aufholjagd derweil damit, das die Mannschaft das Gesicht der Schlussphase nicht bereits früher gezeigt hatte: "Mich ärgert, dass wir den Spielwitz, die Emotionen und die Überzeugung aus den letzten 20, 30 Minuten nicht länger auf den Platz gebracht haben." Der Kapitän sieht einen Lernprozess darin, diese Tugenden in Zukunft über das komplette Spiel abzurufen. "Dann ist es extrem schwer, hier überhaupt etwas mitzunehmen", so der 33-Jährige.

Nach der furiosen Aufholjagd grüßt Cottbus mit sieben Punkten aus drei Spielen weiterhin von Rang eins. Am Sonntag (14 Uhr) geht es für den Tabellenführer zum Schlusslicht nach Würzburg. "Die Liga ist verrückt, die Liga boomt", erklärte Wollitz mit Blick auf die Ergebnisse der anderen Partien. "Und wir als Energie Cottbus sind, glaube ich, eine Bereicherung für die Liga."

jly