Wolfsburgs Trainer Martin Schmidt veränderte seine Startelf im Vergleich zum 1:0-Derbysieg in Hannover auf zwei Positionen: Guilavogui und Origi verdrängten Gerhardt und Osimhen auf die Bank.
Der in Stuttgart für den geschassten Hannes Wolf neu installierte Trainer Tayfun Korkut tauschte bei seinem Debüt gegenüber dem 0:2 gegen Schalke fünfmal Personal: Aogo, Ascacibar, Beck, Donis und Thommy (Debüt im Stuttgart-Trikot) begannen für Akolo, Burnic, Kaminski, Özcan (alle Bank) und Bruun Larsen (nicht im Kader).
Origi bestraft den Fehler eiskalt
Beide Mannschaften nutzten die Anfangsviertelstunde zum Abtasten. In einer taktisch geprägten Spielphase setzte sowohl der VfL als auch der VfB auf eine 4-2-3-1-Grundordnung. Bei den Schwaben schlüpfte dabei Kapitän Gentner in eine ungewohnt offensive Rolle als Zehner und agierte oft auch auf gleicher Höhe mit Stürmer Gomez. Mehr Ballbesitz konnten die Niedersachsen verbuchen, kamen gegen kompakt verteidigende Schwaben aber lange nicht zum Abschluss. Die erste Möglichkeit verbuchte Arnold mit einem Fernschuss (22.).
Ein folgenschwerer Ballverlust von Beck gegen Malli im Mittelfeld sollte den Bann dann brechen. Origi übernahm die Kugel und schoss aus 20 Metern präzise ins rechte Eck zum 1:0 ein (24.). Der Treffer tat den Hausherren spürbar gut und ließ das Selbstvertrauen wachsen. Während die Gäste kaum noch für Entlastung sorgten, startete Wolfsburg einen Angriff nach dem nächsten - meist über Mittelfeldmotor Malli, der viele Vorstöße initiierte. So erspielten sich Steffen (26.), Didavi (28., 39.), Tisserand (32.) und Origi (34.) ein klares Chancenplus. Stuttgart meldete sich erst kurz vor der Pause mit einem nur wenig gefährlichen Distanzschuss von Donis zurück (45.).
Ex-Wolfsburger Gomez gleicht aus
Bundesliga, 21. Spieltag
Mit Wiederbeginn brachte Korkut mit Ginczek einen zusätzlichen Stürmer, der sofort auf sich aufmerksam machte: Aus spitzem Winkel prüfte der Joker Torwart Casteels (46.). Danach flachte die Begegnung allerdings ab - beide Mannschaften neutralisierten sich über weite Strecken zwischen den Strafräumen. Der VfB kam meist nur nach Thommy-Ecken in die gegnerische Box, dann aber meist gefährlich: Erst spitzelte Pavard die Kugel aus drei Metern im Fallen vorbei (58.), dann fand Standardspezialist Thommy Aogo, der sofort abzog. Der Ex-Wolfsburger Gomez hielt den Fuß in die Flugbahn des Balls und lenkte ihn zum 1:1 ins Tor (60.).
Schmidt reagierte wenig später und schenkte Mehmedi das Debüt im VfL-Trikot (67.). Mehr vom Spiel hatte aber nun Stuttgart, das durch Ginczek (78.) und Thommy (79.) weitere gute Möglichkeiten verbuchte. In einer kurzweiligen Schlussphase spielten beide Teams auf Sieg, doch es blieb bei der gerechten Punkteteilung.
Wolfsburg ist in der nächsten Woche zunächst im DFB-Pokal-Viertelfinale auf Schalke gefordert und reist dann am Sonntag (18 Uhr) zum Nord-Duell nach Bremen. Stuttgart empfängt zuvor (15.30 Uhr) Mönchengladbach.