Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking nahm nach dem 5:4-Spektakel bei Bayer Leverkusen mit viermaligen Torschützen Bas Dost drei Änderungen in seiner Startelf vor: Für Luiz Gustavo (Gelbsperre), Caligiuri und Arnold begannen Träsch, Jung und Hunt.
Sportings Coach Marco Silva war nach dem 1:1 im Lokalduell bei Belenenses Lissabon zu einer Änderung gezwungen. In der defensiven Mittelfeldzentrale fehlte Carvalho mit Gelbsperre aus der Champions League. Oriol Rosell sprang als Ersatz ein.
"Ein 5:4 wäre nicht so gut. Es wäre sehr sehr wichtig, wenn wir die Null hinten stehen haben", meinte VfL-Trainer Hecking vor der Partie. Eine Haltung, die der Spielweise seiner Mannschaft in den Anfangsminuten durchaus anzusehen war. Denn es war Sporting, das in zunächst in der Offensive präsenter wirkte, während die Niedersachsen abwartend agierten. Meist verloren De Bruyne & Co. den Ball im Aufbau in der Anfangsviertelstunde jenseits der Mittellinie sehr schnell.
Die Zwischenrunde
Ein Geistesblitz des belgischen Offensivakteurs sorgte in der 16. Minute aber schließlich für die erste gute Gelegenheit der Partie: Der von De Bruyne clever steilgeschickte Schürrle scheiterte aber aus halblinker Position an Portugals Nationalkeeper Rui Patricio. Plötzlich lief es beim VfL. Nach gekonnter Ablage von Vieirinha machte sich der aufgerückte Jung Richtung Strafraum auf, dessen Hereingabe Verteidiger Paulo Oliveira gerade noch vor Dost und nur knapp am eigenen Pfosten vorbei ablenkte (19.).
Die Hecking-Elf war nun besser im Spiel. Wer allerdings nun einen Sturmlauf auf das Lissaboner Tor erwartete, sah sich getäuscht. Denn auch die Gäste lauerten auf ihre Chance und die kam in der 34. Minute: Nach einem Konter kam Carillo im Wolfsburger Strafraum frei zum Schuss und zielte nur um Haaresbreite am Tor vorbei. In dieser Phase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Dost, der den Ball nicht voll traf (37.), sowie Vieirinha, dessen Volleyabnahme knapp vorbeiging (39.), vergaben für den VfL. Auf der Gegenseite zeigte sich erst Benaglio gegen einen Heber von Montero aufmerksam (43.). Dann hatte Wolfsburg Glück, dass die Pfeife von Referee Alon Yefet in der 45. Minute stumm blieb, als der Ball im Strafraum der Niedersachsen am ausgestreckten Arm Vieirinhas landete.
Pech hatte zuvor indes bereits der Ex-Bremer Hunt, der schon in der 41. Minute mit Knieproblemen zugunsten von Arnold das Feld angeschlagen verlassen musste.
Dost braucht keine 50 Sekunden
Ist derzeit nicht zu stoppen: Bas Dost. picture alliance
In der zweiten Hälfte erwischte Wolfsburg einen Auftakt nach Maß: Naldo holte sich nach einem Wolfsburger Ballverlust die Kugel zurück und spielte nach kleinem Solo geschickt Dost frei, der noch nicht einmal 50 Sekunden nach Wiederbeginn eiskalt aus etwa 14 Metern flach ins rechte Toreck einschob. Nach dem Rückstand agierte Lissabon einen Tick offensiver, was allerdings durch die entstehenden Räume in der Sporting-Hälfte vor allen Dingen dem VfL zugute kam. Dost und De Bruyne verpassten aus kurzer Distanz binnen weniger Sekunden zunächst noch das 2:0 (55.).
Wenig später aber gelang den Niedersachsen nach einem sehenswerten Spielzug der zweite Treffer. Vieirinha spielte geschickt De Bruyne an, der halbrechts vor dem Strafraum sofort an den langen Pfosten flankte, wo sich Dost freigelaufen hatte und seinen sechsten Pflichtspieltreffer dieser Woche markierte (63.). Dem Niederländer boten sich nur wenige Minuten später gleich zwei weitere hochkarätige Gelegenheiten, sein ohnehin schon üppiges Torekonto der letzten Wochen noch weiter aufzustocken. Doch erst scheiterte Dost aus zwölf Metern an Rui Patricio (69.), dann zielte der Stoßstürmer mit einer Direktabnahme knapp vorbei (70.).
Nur einmal musste Wolfsburg danach noch einmal um die gute Ausgangslage für das Rückspiel bangen: In der 73. Minute köpfte Joao Mario freistehend nur knapp am VfL-Tor vorbei. Insgesamt hatten die Niedersachsen die Portugiesen aber im zweiten Abschnitt besser im Griff und setzten letztlich die Vorgabe, "die Null stehen" zu haben von Coach Hecking mustergültig um.
Der VfL Wolfsburg erwartet am Sonntag (LIVE! ab 17.30 Uhr bei kicker.de) Hertha BSC. Sporting Lissabon empfängt ebenfalls am Sonntag den FC Gil Vicente. Das Rückspiel findet am Donnerstag nächster Woche in Lissabon (21.05 Uhr) statt.