Wolfsburgs Trainer Andries Jonker stellte nach dem 1:0-Erfolg bei Eintracht Frankfurt auf drei Positionen um. Uduokhai, William und Last-Minute-Neuzugang Origi (vom FC Liverpool ausgeliehen) ersetzten Dimata, Verhaegh (beide Bank) und Tisserand, der mit einer Oberschenkelverletzung von der Nationalmannschaft zurückgekommen war.
96-Coach André Breitenreiter tauschte gegenüber dem 1:0-Sieg gegen Schalke 04 zweimal Personal: Siegtorschütze Jonathas und Schmiedebach rückten für Füllkrug und Schwegler (Kniebeschwerden) in die Startformation.
Jonathas und dann lange nichts
Das niedersächsische Derby begann vielversprechend und schwungvoll: Jonathas verpasste nach einer Harnik-Flanke nur haarscharf seinen zweiten Bundesliga-Treffer (2.). So munter es auch losgegangen war, so sehr verflachte das Niveau in der Folge.
Weder Wolfsburg noch Hannover spielten hohes Pressing, wodurch die ballführende Mannschaft in aller Ruhe aufbauen konnte. Ab der Mittellinie wurde es dann aber für beide Teams schwer, sich durch bzw. hinter die Abwehrketten zu kombinieren.
VfL-Neuzugang Origi agierte bemüht, mal im Zentrum, mal auf dem Flügel. Seinen ersten Torschuss gab der belgische Nationalspieler in der 35. Minute ab - eine leichte Übung für 96-Schlussmann Tschauner.
Gomez knickt um
1. Bundesliga, 3. Spieltag
Gut 60 Sekunden später stand dieser erneut im Fokus. Nach einem Querpass von Guilavogui stießen Tschauner und Gomez zusammen, jedoch traf den Torhüter keine Mitschuld. Gomez hatte den Ball nicht vernünftig getroffen und anschließend das Gleichgewicht verloren. Bitter: Der Nationalspieler verletzte sich bei dieser Aktion am Sprunggelenk und musste wenig später ausgewechselt werden. Dimata vertrat ihn fortan (41.).
Felipe fälscht Didavis Freistoß ab
Auch im zweiten Durchgang kam zunächst Hannover besser auf, Klaus scheiterte nach einer klasse Einzelaktion an VfL-Keeper Casteels (49.). Drei Minuten später zappelte der Ball dann im Netz, jedoch auf der anderen Seite. Didavi traf per direktem Freistoß, den Felipe mit dem Rücken allerdings noch entscheidend abfälschte (52.).
Der Moment des Ausgleichs: Martin Harnik trifft mit dem Rücken zum Tor per "Doppel-Tunnel". Imago
Den Wölfen gab der Treffer richtig Selbstvertrauen. Plötzlich klappten die Kombinationen und die Jonker-Elf kam durch Didavi (57., 61., 62.), Origi (62.) und Camacho (62.) zu teils hochkarätigen Möglichkeiten. 96-Coach Breitenreiter reagierte darauf mit einem Doppelwechsel, Bebou und Karaman kamen neu rein. Das System änderte sich zu einem 4-2-3-1 und Hannover versuchte, die Initiative zu ergreifen.
Harnik, Hacke, Doppel-Tunnel, Tor
Der ehemalige Düsseldorfer Bebou war sofort im Spielgeschehen drin und wenig später am Ausgleichstreffer beteiligt. Seinen Flankenball konnte die Wölfe-Abwehr nicht entscheidend klären, Jonathas setzte im Sitzen nach und legte damit für Harnik auf, der per Hacke zum 1:1 traf (75.).
Nun war es Jonker, der von der Seitenlinie aus einen frischen Impuls setzen wollte: Malli ersetzte Didavi. Doch auch der Kreativspieler konnte der Partie nicht mehr den Stempel aufdrücken, vielmehr vergab 96 die beste Möglichkeit der Schlussviertelstunde. Ausgangspunkt war ein Luftloch Camachos, doch Harnik kam in der Folge bei Karamans scharfer Hereingabe einen halben Schritt zu spät (83.). So teilten sich die Mannschaften letztlich nicht unverdient die Punkte, wodurch Hannover zum fünften Mal in Folge in Wolfsburg ungeschlagen blieb.
Hannover spielt als nächstes im Freitagabendspiel gegen den Hamburger SV (20.30 Uhr). Wolfsburg gastiert am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart.