Beim VfL Wolfsburg kam es nach dem jüngsten 4:0-Erfolg gegen Rostock zu keinen personellen Veränderungen. Auch Bayerns Trainer Ottmar Hitzfeld brachte im Vergleich zum 3:0 gegen Hertha aus der Vorwoche exakt die gleiche Startelf. Der FCB also abermals ohne Stefan Effenberg, der gar nicht mit nach Wolfsburg fuhr.
Wolfsburg begann vor ausverkauftem Haus schwungvoll, versteckte sich nicht und suchte wie in der Vorwoche (drei Tore in den ersten sieben Minuten) das Heil in der Offensive. Freilich, so ein Blitzstart gelang diesmal nicht. Die Bayern bemühten sich, die Kontrolle über das Geschehen zu erlangen, taten sich aber gegen das frühe Pressing des VfL schwer. Auch, weil zu viele Aktionen durch die Mitte initiert waren. Die "Wölfe" waren das agilere Team, gingen engagierter in die Zweikämpfe und überbrückten das Mittelfeld schnörkelloser und schneller als die Münchner. Allein, echte Torchancen wollten nicht herausspringen. Erst nach 20 Minuten bekamen die Aktionen des FCB mehr System, spielten die Münchner auch mal über die Flügel und entfachten etwas mehr Druck, ohne allerdings gefährlich zu sein. Überhaupt war die Partie arm an Höhepunkten, gelang es keiner Mannschaft, entscheidend in den gegnerischen Strafraum einzudringen. So bedurfte es auch einer kuriosen Situation, die zur Führung des FC Bayern führte: Salihamidzic spielte Sagnol auf rechts frei, der Franzose flankte nach innen, wo Biliskov den Ball mit der Hüfte ins kurze Eck ablenkte. Reitmaier machte keine gute Figur. Erst kurz vor der Pause kam Wolfsburg zur ersten Chance: Schnoor schoss mit links aus 18 Metern, Kahn sah den Ball erst sehr spät, tauchte aber noch rechtzeitig ab und lenkte das Leder aus dem linken unteren Eck zur Ecke (42.). Nach dem Wechsel wurde die Partie wieder ein wenig munterer, nachdem das Niveau vor der Pause doch stark abgeflacht war. Die Münchner kombinierten nun flüssiger, auch Scholl, der in der ersten Hälfte nicht zu sehen war, konnte nun ansatzweise Akzente setzen. Wolfsburg suchte ebenfalls seine Chance auf den Ausgleich, immerhin will der VfL in den UI-Cup. Die Vierer-Abwehrkette der Bayern stand jedoch sicher. Die zunächst beste Chance bot sich auf der anderen Seite Pizarro nach Zuspiel von Elber, doch Reitmaier parierte den Schuss, abgegeben aus acht Metern, glänzend mit einer Hand (56.). Danach jedoch wieder das alte Lied. Bayern verschleppte das Tempo, war lediglich um Ballbesitz bemüht, unternahm keine Anstrengungen, die Führung auszubauen. Wolfsburg fehlte jegliche Durchschlagskraft, das Geschehen spielte sich nahezu ausschließlich im Mittelfeld ab. Unansehnlich. Mehr als ein paar wenige Schussmöglichkeiten aus der zweiten Reihe sprangen auf beiden Seiten nicht heraus. Bayern verwaltete nur den Vorsprung und beschränkte sich auf eine sichere Defensive. Wolfsburg fehlten die Ideen und das Überraschungsmoment, sich entscheidend durchzusetzen. Phasenweise hatte das Spiel den Charakter einer Freundschaftspartie. Eine durchschnittliche Leistung in einer mäßigen Partie reichte dem FC Bayern für einen sehr wichtigen Sieg, der die Münchner im Meisterrennen hält. Wolfsburg war nicht durchschlagskräftig genug, konnte die sichere Bayern-Abwehr nicht knacken. Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend