Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking wechselte im Vergleich zum 1:1 in der Europa League gegen den OSC Lille auf drei Positionen: Klose, Arnold und Bendtner spielten für Knoche, Hunt und Olic (allesamt Bank). FCA-Coach Markus Weinzierl indes beließ es nach dem 1:0-Erfolg gegen Hertha BSC bei einer Änderung: Caiuby verdrängte Djurdjic auf die Bank.
Beide Mannschaften hatten augenscheinlich gehörigen Respekt voreinander, das wurde rasch deutlich. Defensive war hüben wie drüben von Beginn an Trumpf, was zur Folge hatte, dass klare Torraumszenen in der Volkswagen-Arena lange Zeit überhaupt nicht zu sehen waren. Klare Aktionen hatten beide Mannschaften ausschließlich in der Defensive, offensiv fehlte es auf beiden Seiten an Struktur, zündenden Ideen und vor allem Passgenauigkeit.
Der 7. Spieltag
Unzufrieden waren gerade die Wölfe, die weitaus mehr Ballbesitz hatten, aus diesem aber kein Kapital schlugen und de facto im gesamten ersten Durchgang keine einzige nennenswerte Torchance kreierten. Besser sah es da schon bei den Fuggerstädtern aus, die ganz eindeutig ihren Fokus auf die Abwehrarbeit gelegt hatten und über Konter gelegentliche Nadelstiche setzten. Diese Rechnung wäre dann beinahe auch aufgegangen. Weil aber das Abschlussglück weder Bobadilla (29.) noch Altintop (30.) hold war, ging es pünktlich und torlos zum Pausentee.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich zunächst das gleiche Bild: Bemühte, aber harmlose Wolfsburger konnten das FCA-Bollwerk nicht knacken und hatten abermals Glück, dass die Gäste eine vielversprechende Möglichkeit ungenutzt ließen (56.). Nur 89 Sekunden später schlug es dann doch ein, und aus Sicht der Wolfsburger im "richtigen" Netz: Einmal agierten die bayerischen Schwaben unsortiert, als Baier Naldo etwas zu viel Raum ließ. Der Brasilianer bedankte sich und vollendete aus 13 Metern trocken ins lange Eck zum 1:0 (58.).
Weinzierl erhöht das Risiko - Esswein verzettelt sich
Die Führung war zwar durchaus schmeichelhaft, allerdings zwang sie den FCA nun dazu, seine destruktive Spielweise aufzugeben und fortan selbst mehr nach vorne zu investieren. Die Augsburger, bei denen Weinzierl mit Esswein und Matavz (69.) frische Offensivkräfte brachte, taten das dann auch - allerdings mit überschaubarem Erfolg.
Für die Niedersachsen ergaben sich auf der Gegenseite allerdings nur bedingt mehr Freiräume, was vor allem der großen Laufbereitschaft der Gäste sowie fehlender Zielstrebigkeit der Hausherren geschuldet war. Im Allgemeinen blieb es demnach ein zerfahrenes Duell, in dem Weinzierl zehn Minuten vor Schluss das Risiko erhöhte und mit Djurdjic für Kohr einen Stürmer für einen Sechser brachte. Und der FCA sollte sogar noch die Gelegenheit zum Ausgleich erhalten, Esswein verzettelte sich jedoch, scheiterte und musste die Heimreise letztlich wie seine gesamte Mannschaft mit leeren Händen antreten.
Nach der Länderspielpause gastiert der FC Augsburg am Samstag, den 18. Oktober, in Mainz, während Wolfsburg zeitgleich in Freiburg antritt - Anpfiff ist jeweils um 15.30 Uhr.