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Wo sind die Mattersburger hin?

Lehrer, Auf- und Abstiege und deutsche Bundesliga

Wo sind die Mattersburger hin?

Da war die Welt beim SV Mattersburg noch in Ordnung.

Da war die Welt beim SV Mattersburg noch in Ordnung. GEPA pictures

In Mattersburg rollt ein Jahr nach dem Kollaps des SVM wieder die Kugel. Am 1. August gewann der MSV 2020 in der 2. Klasse Mitte das erste Bewerbsspiel der Vereinsgeschichte gegen Wiesen vor 800 Zuschauern mit 3:0. Gespielt wurde auf dem Platz der Akademie, nächstes Jahr will der neue Mattersburger Fußballklub die Zuschauer schon im Pappelstadion begrüßen, das samt Café und Flutlicht vor wenigen Tagen um rund 400.000 Euro von der Stadt Mattersburg gekauft wurde.

Aber was wurde aus der letzten Bundesliga-Mannschaft des SV Mattersburg?

Die Spieler des letzten Mattersburger Bundesliga-Kaders heute

Markus Kuster: Die Nummer 1 des SV Mattersburg, unter Marcel Koller sogar einige Male im ÖFB-Teamkader zu finden, ist beim Karlsruher SC nur Bankerldrücker. Ein einziges Mal kam er beim deutschen Zweitligisten bisher zum Einsatz - als Dankeschön am letzten Spieltag der vergangenen Saison.

Tino Casali: Kusters Ersatzmann ist zu Beginn der Saison zur Nummer 1 des SCR Altach aufgestiegen (siehe kicker-Story).

Bernhard Unger: Die Nummer 3 des SK Rapid trat in der vergangenen Saison immerhin acht Mal für Rapid II in der 2. Liga in Aktion.

David Nemeth: Als Leihspieler legte der junge Burgenländer eine Glanzsaison bei Sturm Graz hin, ehe ihn sein neuer Stammklub FSV Mainz 05 im Sommer zurückholte. Jetzt darf der 21-Jährige sogar auf Bundesliga-Einsatzzeiten hoffen: "Ich werde alles geben. Wenn der Trainer sieht, dass ich bereit bin, wird er mich, wie ich gehört habe, auch bringen."

Raphael Behounek: Bei Mattersburg nur Backup für Pucher-Liebling Nedeljko Malic landete der Wiener über den Umweg Wacker Innsbruck bei der WSG Tirol, wo er als spielstarker Innenverteidiger seinen Marktwert in die Höhe schrauben konnte.

Thorsten Mahrer: Der 31-Jährige kehrte mit Austria Klagenfurt in die Bundesliga zurück

Michael Steinwender: Der 21-Jährige ging den umgekehrten Weg, er stieg mit dem SKN St. Pölten in die 2. Liga ab.

Nedeljko Malic: Mit dem Aus des SVM schien auch die Karriere seines Kapitäns zu Ende. Doch über sein zweites (berufliches) Standbein landete der 33-jährige Spezialist für Energie- und Umweltmanagement in den USA bei Zweitligist Indy Eleven, dem durchaus Ambitionen auf die MLS nachgesagt werden.

Lukas Rath: Der ehemalige U21-Teamspieler wurde nach einer Saison bei der Admira aussortiert und befindet sich auf Vereinssuche.

Michael Lercher: Der Linksverteidiger blieb bei der SV Ried in der Bundesliga.

Martin Majnovics: Der junge Ungar kehrte über St. Pölten (fünf Bundesliga-Einsätze) in seine Heimat, zu Zalaegerszeg, zurück.

Die kicker-Elf des 3. Spieltags

Christoph Halper: Der Cousin von Patrick Farkas war dem SKN keine große Hilfe und stieg mit den St. Pöltnern ab.

Alois Höller: Das SVM-Urgestein lässt seine Karriere nach 239 Bundesliga-Spielen beim ASV Siegendorf in der Landesliga ausklingen. Mattersburg ist er als Lehrer am Gym treu geblieben.

Julius Ertlthaler: Bestritt in Hartberg mehr Einsätze als je zuvor in Mattersburg, am Ende der Saison wurde sein Vertrag aber nicht verlängert.

Andreas Kuen: Der Ex-Rapidler konnte es sich mit einem Wechsel zum SK Sturm verbessern. Spielte dort mit sieben Assists eine bärenstarke Saison.

Patrick Salomon: Folgte Damir Canadi zu Atromitos Athen, wo er später auch ohne ihn ganz gut zurecht kam.

Jano: Der Spanier kehrte in seine Heimat zurück, wo er für Zweitligist Fuenlabrada 17 Spiele absolvierte.

Fabian Miesenböck: Trug in der Relegation mit einem Tor zum Aufstieg Austria Klagenfurts in die Bundesliga bei.

Florian Hart: Kickt jetzt nach einem Jahr Pause bei Bad Fischau.

Stephan Schimandl: Will nach einer Saison beim SV Horn der Vienna zurück in die Bundesliga helfen.

Luca und Nico Pichler: Die Zwillinge wechselten nach einer Saison beim FC Marchfeld bzw. FAC zum Ex-Mattersburger Carsten Jancker nach Leoben.

Gruber Kuen Mattersburg

Andreas Gruber (LASK) und Andreas Kuen (Sturm) spielen nach wie vor eine wichtige Rolle in der Bundesliga. GEPA pictures

Andreas Gruber: Der Topscorer der letzten SVM-Saison (zwölf Tore) startete auch stark in seine erste LASK-Saison (fünf Tore in 17 Spielen), ehe ihn ein Kreuzbandriss stoppte.

Marko Kvasina: Hat beim KV Oostende in Belgiens höchster Spielklasse sein Glück gefunden.

Martin Pušic: Der ehemalige Torschützenkönig Dänemarks löste aus privaten Gründen seinen Vertrag bei 1860 München nach drei Monaten wieder auf und ist seither vereinslos.

Victor Olatunji: Schloss sich nach dem SVM-Zusammenbruch seinem Heimatklub Lagos Islanders an, wurde seither aber zwei Mal nach Zypern verliehen - aktuell zum AEK Larnaka.

Filip Borsos: Nach vier Bundesligaspielen für die SV Ried versucht sich der junge Ungar jetzt bei BW Linz in der 2. Liga.

Patrick Bürger: Der Rekord-Torschütze der Mattersburger (58 Bundesliga-Tore) schlug beim SV Lafnitz in der Vorsaison nur noch drei Mal zu.

Horst Hötsch