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WM 2030 in vier Ländern? Südkorea bemüht sich um Bewerbung mit Japan, China und Nordkorea

Südkorea bemüht sich um Bewerbung mit Japan, China und Nordkorea

WM 2030 in vier Ländern?

Finale in Yokohama: Oliver Kahn hat schmerzhafte Erinnerungen an 2002 als die WM in Südkorea und Japan stattfand.

Finale in Yokohama: Oliver Kahn hat schmerzhafte Erinnerungen an 2002 als die WM in Südkorea und Japan stattfand. picture alliance

Kanada, die USA und Mexiko haben sich für die Ausrichtung der WM 2026 offiziell beworben. Weitere Interessenten haben bis August Zeit, ihre Bewerbung abzugeben. Erst im Vorfeld der WM 2018 soll das Turnier vergeben werden. Doch auch 2030 wirft seine Schatten bereits voraus.

Die WM könnte dann womöglich erstmals von vier Gastgebern ausgerichtet werden. Südkorea gab am Dienstag bekannt, mit China sowie Japan und pikanterweise auch seinem verfeindeten Bruderstaat Nordkorea eine gemeinsame Bewerbung für die Endrunde in 13 Jahren in Betracht zu ziehen. Der neue Staatspräsident Moon Jae-in erörterte dieses ambitionierte Projekt bereits zu Wochenbeginn in einem Gespräch mit Weltverbands-Chef Gianni Infantino (Schweiz).

Eine gemeinsame WM-Ausrichtung durch das Quartett könnte für Südkorea auch ein Weg sein, die diplomatischen Beziehungen zu Pjöngjang zu verbessern. Nord- und Südkorea befinden sich seit dem Korea-Krieg 1950 offiziell noch immer im Krieg, ein Friedensvertrag wurde nie geschlossen.

"Wir möchten damit beginnen, mit China und Japan Gespräche zu führen", sagte ein Sprecher des südkoreanischen Verbandes KFA zur geplanten Vorgehensweise. Südkorea und Japan hatten bereits 2002 die WM-Endrunde miteinander ausgerichtet.

KFA-Präsident Chung Mong-Gyu zufolge würde Nordkorea, das keine diplomatischen Beziehungen zu Japan und Seoul unterhält, auf eine Co-Gastgeberrolle vorbereitet werden, sollten die anderen Parteien zustimmen.

China könnte allerdings auch eine alleinige Ausrichtung anstreben, sagte Chung weiter. Chinesische Offizielle hatten entsprechende Pläne in der Vergangenheit auch schon angekündigt.

Infantino sagte, dass er Moons "Vision" respektiere und mit Chinas Staatspräsident Xi Jinping - einem Fußball-Liebhaber - am Mittwoch in Peking über den Vorschlag sprechen wolle.

tru/sid