3. Liga

Duisburg vor Abstieg: MSV-Fans wollen in Lübeck in Innenraum

Duisburg ist so gut wie abgestiegen

"Wir steigen ab und ihr kommt mit" - MSV-Fans wollen in Lübeck in den Innenraum

Frustrierte Fans des MSV Duisburg im Stadion in Lübeck.

Frustrierte Fans des MSV Duisburg im Stadion in Lübeck. IMAGO/Nordphoto

3:5 nach 3:1. Die Niederlage des MSV bei Absteiger VfB Lübeck war vermeidbar und schmerzt daher umso mehr. Ein Sieg hätte die Meidericher zumindest noch eine Weile hoffen lassen. So steht der Absturz in die Viertklassigkeit jedoch so gut wie fest.

Dass es trotz des Heimsiegs über Sandhausen keine Wohlfühlatmosphäre im hohen Norden geben würde, war schon vor dem Anpfiff klar. Ein Banner mit der Aufschrift "Ihr seid eine Schande für Duisburg" hing im MSV-Block und war an die eigenen Spieler gerichtet.

Die hatten nach Startschwierigkeiten dennoch gute Phasen, gingen durch Benjamin Girth zweimal in Führung, Santiago Castaneda stockte in der 56. Minute sogar auf 3:1 auf. Der Auswärtssieg schien auf dem Weg.

Furiose Aufholjagd des VfB

Was folgte, war eine furiose Aufholjagd der Marzipanstädter, die den Spieß eingeläutet durch Felix Drinkuths sehenswerten Dropkick binnen neun Minuten umdrehten. Debütant Mika Lehnfeld verzückte die heimischen Fans bei seinem frechen Einstand mit dem 4:3 (77.).

Nun ergoss sich Häme gleich aus beiden Fanlagern über das MSV-Team. "Wir steigen ab und ihr kommt mit", skandierten die Hausherren, während die frustrierten Gäste auf der Gegenseite ihre Banner einrollten und erneut von "Schande" die Rede war.

Tarik Gözüsirin machte mit seinem verwandelten Foulelfmeter zum Endstand in der Nachspielzeit alles klar. Während die Lübecker trotz Abstieg feierten, war auf der Gegenseite Wunden lecken angesagt.

"Das schaut sehr schlecht für uns aus"

"Das ist schwierig in Worte zu fassen", sagte der zur Pause ausgewechselte und reichlich bediente Thomas Pledl im MagentaSport-Interview nach Spielende. Die Erklärung für den Einbruch im zweiten Durchgang? "Wir haben einen Tick zu wenig gemacht, haben uns einen Tick zu sicher gefühlt", vermutete der 29-Jährige und sah das zweite Gegentor als Knackpunkt an: "Nach dem 2:3 waren wir null im Spiel und völlig ungeordnet."

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Pledl konsterniert: "Überhaupt keine Ordnung mehr"

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Dem sportlichen Niedergang entgegenblickend, gestand Pledl, der "komplette Leere" verspürte: "Das schaut sehr schlecht für uns aus." Nach 35 Jahren neigt sich das Kapitel Profifußball bei den Zebras dem Ende entgegen. Der Abstieg kann bereits am Wochenende Realität werden, sollte Halle am Sonntag gegen Unterhaching gewinnen oder Mannheim in Ingolstadt punkten.

Passend zum Bild, das der MSV am Ende abgab: Einige der mitgereisten Fans wollten ihren Frust nach Schlusspfiff auf dem Rasen loswerden, brachen ein Fluchttor auf und stürmten den Innenraum. Ordner hielten sie mit Hilfe der Polizei zurück und drängten sie wieder in den Block. Nach wenigen Minuten hatte sich die Lage beruhigt.

aho