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Drittliga-Aufstieg in Vilzing kein Thema

DFB-Pokal als Traum im Hinterkopf

"Wir haben uns entschieden, Amateure zu bleiben": Aufstieg in Vilzing kein Thema

Die DJK Vilzing spielt weiterhin eine Saison über den eigenen Erwartungen.

Die DJK Vilzing spielt weiterhin eine Saison über den eigenen Erwartungen. IMAGO/Zink

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Als einziger ernsthafter Verfolger von Spitzenreiter Würzburger Kickers ist die DJK Vilzing als Zweiter der Regionalliga Bayern noch im Rennen. Sollte das Nachholspiel in Schweinfurt am Samstag noch über die Bühne gehen, besteht sogar die Möglichkeit, nach Punkten mit den Kickers gleichzuziehen. Aufstiegskandidat Nummer eins bleiben aber die Kickers, weil die Vilzinger reine Amateure bleiben wollen - und der Drittliga-Aufstieg kein Thema ist.

Mit 51 Punkten hat die DJK Vilzing, das einzige Regionalliga-Team aus dem Bezirk Oberpfalz, die Premieren-Saison abgeschlossen, hat damit gerade mal mit einem Zähler Vorsprung den direkten Klassenerhalt geschafft. Mit einer Handvoll hervorragender Neuzugänge haben sich die Huthgarten-Kicker aus dem 550 Einwohner zählenden Vorort der Kreisstadt Cham zu einer Mannschaft für oben gemausert, stehen aktuell bei 50 Punkten aus 21 Partien (Schnitt 2,38 pro Spiel).

Neuzugänge zünden

"Wir sind nicht nur Zweiter, wir treten inzwischen auch wie eine Spitzen-Mannschaft auf", findet nicht nur Sepp Beller. Der frühere Zweitliga-Profi des SSV 1846 Ulm und von Bayern Hof, der als Sportlicher Leiter bei den Oberpfälzern die Fäden in der Hand hält, hat im Vorfeld dieser Saison ganze Arbeit geleistet und den über Jahre gewachsenen Kader noch einmal punktuell verstärkt. Die Neuzugänge Paul Grauschopf (SV Donaustauf), Jakob Zitzelsberger (Kickers Offenbach), Elija Härtl (SpVgg Hankofen-Hailing) und Marco Pledl (SV Bischofsmais) passen nicht nur rein, sie haben sich vom Saisonstart weg Stammplätze erkämpft.

Nun wachsen im Umfeld Begehrlichkeiten, in die 3. Liga aufzusteigen. Doch das kommt für die Verantwortlichen nicht in Frage: "Wir sind ein reiner Amateurverein und wollen auch ein solcher bleiben", sagt Beller, der damit allen Spekulationen einen Riegel vorschiebt: "Es gibt viele Dinge, die wir verändern müssten", so Beller weiter. Das geht beim Manfred-Zollner-Stadion los, erstreckt sich über die Infrastruktur, und auch die handelnden Personen wie Spieler, Trainer und Funktionäre müssten als Profis arbeiten, was nicht möglich sei: "Wir haben uns entschieden, Amateure zu bleiben", so Beller.

Traum vom DFB-Pokal

Beachtlich ist, wie selbstbewusst und dominant die Schwarz-Gelben inzwischen auftreten. Der jüngste 5:0-Auswärtserfolg beim FC Memmingen war da wieder ein passendes Beispiel: "Wir haben uns dort gegen einen sicher guten Gegner sehr effizient gezeigt, haben fünf Tore erzielt", lobt Beller das Team nach dem höchsten Regionalliga-Sieg. Der Klassenerhalt, die eigentliche Vorgabe, ist längst erreicht. Es gibt aber noch ein lohnendes Ziel - und das wäre der Platz in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals 2024/25. Dazu müssen die Vilzinger aber Meister werden. Es lockt das Antrittsgeld im Pokal in Höhe von 215.600 Euro.

Mit einem Sieg im Nachholspiel in Schweinfurt am Samstag würde Vilzing zumindest schon mal mit Würzburg gleichziehen und wäre damit auch zum Start ins Jahr 2024 in Schlagdistanz zum großen Favoriten, der unter Profibedingungen die besseren Voraussetzungen als die Vilzinger Amateure hat. Aber spannend soll es aus DJK-Sicht an der Tabellenspitze möglichst bis zum letzten Spieltag bleiben, wenn am Dallenberg das direkte Duell Kickers gegen Vilzing steigt.

Dirk Meier

Die Stadien in der Regionalliga Bayern