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Winterspiele 2026: Bob, Rodeln und Skeleton wohl in Österreich

Erstmals Winterwettbewerbe außerhalb des Gastgeberlandes

Winterspiele 2026: Bob, Rodeln und Skeleton wohl in Österreich

Hier wird 2026 voraussichtlich um Gold gerodelt: Der Eiskanal in Igls nahe Innsbruck.

Hier wird 2026 voraussichtlich um Gold gerodelt: Der Eiskanal in Igls nahe Innsbruck. imago images/Michael Kristen

Das gab's noch nie: olympische Winter-Wettbewerbe außerhalb des Gastgeberlandes. 2026 wird es erstmals der Fall sein. Wie das Internationale Olympische Komitee auf seiner Sitzung im indischen Mumbai durch Giovanni Malago, Organisationschef der Spiele in Mailand und Cortina d'Ampezzo, bekanntgab, finden die Wettbewerbe im Bobsport, Rodeln und Skeleton bei den kommenden Winterspielen nicht in Italien statt. Somit kommt es zu einem Novum in der 102-jährigen Geschichte der Winterspiele.

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Einen möglichen "Abnehmer" der Wettbewerbe gibt es schon: Nachbarland Österreich hatte den Veranstaltern bereits die Nutzung seiner Bahn in Igls südlich von Innsbruck, Olympia-Gastgeber 1964 und 1976, angeboten. 

Kein Neubau in Cortina

Hintergrund für die Verlegung ist die Entscheidung, dass die Pläne zum Neubau der abgerissenen Eugenio-Monti-Bahn in Cortina aufgegeben wurden, nachdem sich kein Unternehmen auf die Ausschreibung beworben hat. Zudem gab es wachsenden Widerstand wegen der finanziellen und ökologischen Auswirkungen.

"Vor zwei Tagen hat uns die Regierung darüber informiert, dass wir die beste und nachhaltigste Option in Erwägung ziehen sollen: das Cortina Sliding Centre nicht weiterzuführen und die Wettbewerbe an einen bereits existierenden und funktionierenden Ort zu verlegen", sagte Malago am Montag. Er verwies allerdings darauf, dass "eine Entscheidung wie diese Auswirkungen auf das Budget des Organisationskomitees" hat. Dieses liegt laut ursprünglichen Planungen bei 1,5 Milliarden Euro.

Kristin Kloster Aasen, Vorsitzende der IOC-Koordinierungskommission für die Winterspiele in Mailand und Cortina, wertete die Abkehr vom Bau eines neuen Eiskanals für die Wettbewerbe im Rodeln, Bob und Skeleton als "positives Signal".

Deutschland kommt nicht infrage

Nach Deutschland werden die Olympia-Gastgeber indes nicht ausweichen. "Eine deutsche Bahn kommt nicht infrage. Die nach dem Unwetter im Juli 2021 teils zerstörte Bahn am Königssee wird erst Ende 2026 wieder aufgebaut sein", sagte Thomas Schwab, Generalsekretär und Sportdirektor im Bob- und Schlittenverband für Deutschland am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Alles laufe auf Igls hinaus. "St. Moritz wird es auch nicht werden, weil es dort kein Kunsteis gibt und die Temperaturen Ende Februar so viele Wettbewerbe dann nicht zulassen. Im Gespräch ist auch noch die Olympia-Bahn von 1992 in La Plagne in Frankreich", sagte Schwab, der nach eigener Aussage schon länger in die Suche nach einem Ersatz-Gastgeber eingebunden ist.

aho, SID

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