Der Aufstieg in die zweite Liga ist für SVWW-Trainer Marc Kienle zumindest in dieser Saison wohl kein Thema mehr. Stattdessen ging es für die Hessen im Spiel gegen den VfL Osnabrück vor allem um Wiedergutmachung für die 0:1-Heimniederlage gegen Kiel am vergangenen Wochenende. Für die Lila-Weißen aus Osnabrück galt es hingegen, die bisherige Rückrundenbilanz aufzubessern: Lediglich acht Punkte hatten die Niedersachsen in zehn Partien einfahren können.
Zuletzt gab es nach sieben sieglosen Spielen allerdings wieder Grund zum Feiern für VfL-Coach Maik Walpurgis. Dieser schickte die gleiche Elf auf das Feld wie beim 4:1-Triumph gegen die Stuttgarter Kickers in der Vorwoche. Sein Gegenüber aus Wiesbaden war hingegen kurz vor Spielbeginn noch zu einer personellen Umstellung gezwungen: Grupp musste kurzfristig verletzt passen, sodass der angeschlagene Acquistapace in die Abwehrreihe des SVWW nachrückte.
Der 30. Spieltag
Gäste erwischen Blitzstart
Die VfL-Elf kam wesentlich besser in die Partie. Bereits nach zwei Spielminuten scheiterte Willers mit einem Kopfball aus wenigen Metern. Auch in den folgenden Minuten blieben die Gäste aus Osnabrück vor allem durch Standards brandgefährlich. Insgesamt vier Eckstöße erkämpfte sich der Tabellenzwölfte in den ersten sechs Spielminuten, die jedoch allesamt nichts Zählbares einbrachten.
Osnabrück macht das Spiel - Wiesbaden das Tor
Eine gute Viertelstunde benötigten die Wiesbadener, um allmählich Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Die Gäste aus Osnabrück mussten hingegen bereits nach 21 Spielminuten umstellen: Odenthal verletzte sich bei einem Eckstoß und wurde durch Kandziora ersetzt. Nur sieben Minuten danach kam es dann zum nächsten Rückschlag für die Elf in Lila-Weiß: Vunguidica kam im VfL-Sechzehner zu Fall und bekam von Schiedsrichter Schwermer einen Strafstoß zugesprochen. Diesen verwandelte Wiemann zur Führung für den SV Wehen Wiesbaden (28.).
Beide Teams spielten daraufhin mit offenem Visier und erarbeiteten sich weiterhin gute Tormöglichkeiten. Immer wieder sorgten Standardsituationen für gefährliche Szenen in beiden Strafräumen. So beispielsweise auch in der 38. Minute: SVWW-Schlussmann Kolke musste sich nach einem Kandziora-Freistoß ordentlich strecken und lenkte den Ball ins Toraus. Aber auch die Wiesbadener blieben mit ihren Offensivaktionen erfolglos, sodass sich bis zum Pausenpfiff nichts mehr an der 1:0-Führung für die Hausherren änderte.
Kolke bringt VfL-Schützen zum Verzweifeln
Ähnlich turbulent ging es zu Beginn des zweiten Durchgangs weiter. Wie auch in der ersten Halbzeit kamen die Gäste wesentlich wacher und aggressiver aus der Kabine zurück und setzten die Wiesbadener früh unter Druck. Immer wieder musste SVWW-Keeper Kolke kräftig zupacken und einige Großchancen vereiteln. So scheiterten Menga (49.) und Alvarez (52.) am bestens aufgelegten Schlussmann der Hausherren.
Joker trifft - später Knockout für VfL
Die Partie wurde zunehmend ruppiger, Schiedsrichter Schwermer verteilte insgesamt sechs gelbe Karten. Zudem hatten die Gastgeber große Probleme, ihren knappen Vorsprung zu verwalten. Doch wie auch im ersten Durchgang benötigten die Wiesbadener etwa zwanzig Minuten, um den Sturmlauf der Gäste allmählich in den Griff zu bekommen. Dies gelang der Kienle-Elf vorbildlich: Der eingewechselte Benyamina wurde in der 87. Minute seiner Jokerrolle gerecht und machte mit seinem Treffer zum 2:0 den Deckel drauf.
Nach der Länderspielpause trifft Wehen Wiesbaden am Samstag (14 Uhr) des ersten April-Wochenendes auf Jahn Regensburg. Osnabrück bekommt es tags darauf (14 Uhr) mit Unterhaching zu tun.