Nach dem 1:1 in Kaiserslautern ergaben sich bei der Mannschaft von Markus Kauczinski zwei Wechsel: Agrafiotis und Iredale ersetzten Günther (Muskelfaserriss) und Bätzner (Bank).
Die SpVgg Greuther Fürth hatte am vergangenen Wochenende knapp mit 0:1 in Düsseldorf verloren, Trainer Alexander Zorniger nahm im Vergleich dazu zwei Veränderungen vor: Müller und Hrgota rückten für Gießelmann und Wagner (beide angeschlagen nicht im Kader) in die Startelf.
Anders als in anderen Partien, in denen sich beide Mannschaften zu Beginn noch abgetastet hatten, ging es in der Brita-Arena von der ersten Minute an hin und her. Das stark abstiegsbedrohte Wiesbaden erwischte einen Traumstart und ging durch Prtajin bereits in der 3. Minute in Führung.
Urbig patzt, Agrafiotis erhöht
Die Fürther schüttelten sich schnell und waren voll da, fingen sich wenig später dennoch das 0:2: Urbig spielte einen fatalen Fehlpass in die Füße von Agrafiotis, der gegen den Keeper im Eins-gegen-eins eiskalt blieb (18.). Zwei Möglichkeiten nutzten effektive Wiesbadener für zwei Tore.
Trotzdem wurde auch nach dem nächsten Rückschlag schnell klar: Die Gäste geben sich noch lange nicht auf. Angepeitscht von Zorniger an der Seitenlinie übernahm das Kleeblatt schnell wieder die Spielkontrolle und überzeugte von diesem Zeitpunkt an mit schnörkellosem Offensivfußball. Immer wieder kombinierten sich die Fürther schön durch die unsicheren Defensivreihen des SVWW. Wie auch in der 26. Minute, als Hrgota die Franken mit dem Anschlusstreffer belohnte.
Fürth kombiniert und dreht das Spiel
Und damit nicht genug: Das Kleeblatt blieb dran und tauchte immer wieder gefährlich vor dem Tor der Hausherren auf. Überragender Mann bei der SpVgg: Srbeny, das 1:2 von Hrgota bereits vorbereitet, spielte einen feinen Steckpass in den Lauf von Sieb, der humorlos links unten zum Ausgleich einnetzte (38.).
2. Bundesliga - 31. Spieltag
Doch auch damit noch nicht genug in dieser verrückten ersten Hälfte: Erneut war es Srbeny, der Sieb in Szene setzte. Erneut blieb der vor Stritzel cool und besorgte noch vor der Pause die 3:2-Führung für das Kleeblatt (43.).
Elfmeter auf beiden Seiten
Mit zwei aussichtsreichen Möglichkeiten (51., 52.) meldete sich der SVWW im zweiten Durchgang an. In den Minuten danach flachte die Partie jedoch ein wenig ab - weil auch die Fürther nun nicht mehr so zielstrebig nach vorne spielten. Dennoch bot sich den Franken in der 67. Minute die große Chance, vom Punkt zu erhöhen, weil Vukotic zuvor Asta im Sechzehner abgeräumt hatte. Hrgota trat an, schoss allerdings drüber und hielt die Hausherren damit im Spiel.
Und das sollte sich rächen: Mhamdi spielte den Ball im eigenen Strafraum völlig unnötig mit der Hand. Auch hier gab es Strafstoß, den Prtajin jedoch souverän rechts unten zum Ausgleich verwandelte (72.).
Die Franken haben das letzte Wort
Plötzlich war die Heimelf wieder am Drücker, doch Urbig schnappte Iredale die Kugel als letzter Mann noch vom Fuß (76.). So ging es mit dem 3:3 in die Schlussphase, in der die Fürther das letzte Wort haben sollten: Erst traf der eingewechselte Petkov in der 84. Minute zum 4:3, dann machte Hrgota tief in der Nachspielzeit nach einem schönen Sololauf alles klar (90.+6).
Für die Wiesbadener wird die Luft im Tabellenkeller dünner, der SVWW rutschte auf den Relegationsplatz ab und hat nun einen Punkt Rückstand auf den Tabellen-15. Kaiserslautern. Am Sonntag (13.30 Uhr) kriegt der SVWW Besuch aus Kiel. Fürth, das mit dem Sieg Neunter bleibt, ist am Samstag (13 Uhr) Gastgeber von Braunschweig.