Eishockey

Wieder Overtime! Bergeron lässt die Bruins jubeln

Nach 0:2-Rückstand: Islanders schocken Washington

Wieder Overtime! Bergeron lässt die Bruins jubeln

Entscheidender Moment in Spiel eins: Patrice Bergeron (nicht im Bild) trifft zum entscheidenden 4:3 in der Overtime.

Entscheidender Moment in Spiel eins: Patrice Bergeron (nicht im Bild) trifft zum entscheidenden 4:3 in der Overtime. Getty Images

Die Partie hätte ursprünglich am Mittwochabend um 20 Uhr Ortszeit in Toronto stattfinden sollen. Doch weil Spiel eins zwischen dem Tampa Bay Lightning und den Columbus Blue Jackets zum viertlängsten Play-off-Spiel der NHL-Geschichte wurde, verlegte die Liga die Partie zwischen Bruins und Hurricanes auf Donnerstag um 11 Uhr (Ortszeit).

Brind'Amours "Challange" scheitert - und hilft doch

Während Boston in der Round Robin sieglos geblieben war, hatte Carolina die New York Rangers, die nach dem Aus die Draft-Lotterie gewannen, mit 3:0 in der Qualifikationsrunde geschlagen. Und das Team aus Raleigh erwischte auch den besseren Start in die Play-offs: Joel Edmundson überwand Bruins-Keeper Tuukka Rask mit einer Direktabnahme (14.). Noch vor Drittelende schlug allerdings Bostons Topreihe zu. David Pastrnak erzielte nach sehenswertem Spielzug das 1:1 (18.).

Im zweiten Drittel wurde es kurios: Charlie Coyle traf nach Gestocher vor dem Hurricanes-Tor zum 2:1 für die Bruins (25.). Dabei fühlte sich Carolinas Keeper Petr Mrazek behindert, Coach Rod Brind'Amour entschied sich für eine ihm einmalig zustehende "Coach's Challenge" der Entscheidung. Weil die Referees per Video aber nicht zweifelsfrei eine Behinderung Mrazeks erkennen konnte, zählte der Treffer und die Hurricanes kassierten die fällige Zwei-Minuten-Strafe für die fehlgegangene "Challenge". Doch trotz der Unterzahl gelang Brock McGinn nur 21 Sekunden später nach Alleingang das 2:2 (25.).

Im Schlussabschnitt brachte David Krejci, der Mrazek gekonnt aussteigen ließ, früh die erneute Bruins-Führung (41.). Doch Carolina kam in Person von Verteidiger Haydn Fleury, der mit einem verdeckten Schuss Rask überwand, erneut zurück - 3:3 (50.).

Bergeron trifft aus dem Handgelenk

Obwohl Boston ingesamt etwas mehr vom Spiel hatte, ging es in die Overtime, in der die ersten 20 Minuten Verlängerung keine Entscheidung brachten. Schon wurden Erinnerungen an den Vorabend mit den fünf Extradritteln zwischen Tampa und Columbus geweckt. Doch Bostons Topreihe hatte keine Lust auf weitere Extraschichten: Erneut nach einem sehenswerten Spielzug über Brad Marchand und Pastrnak traf Patrice Bergeron anfangs der zweiten Overtime aus dem Handgelenk zum 4:3-Endstand (82.).

Anthony Beauvillier, Mathew Barzal, Josh Bailey (v.l.)

Durften den Sieg in Spiel eins bejubeln: Anthony Beauvillier, Mathew Barzal, Josh Bailey (v.l.) und die Islanders. Getty Images

Boston geht damit mit einer 1:0-Serienführung in das morgige Spiel zwei (Freitag, 2 Uhr MESZ).

4:2 nach 0:2 - Islanders überraschen Capitals

Es ist das Duell von Startrainer Barry Trotz mit dem Team, mit dem er 2018 Stanley-Cup-Sieger wurde. Und in Partie eins der Serie zwischen den Washington Capitals und den New York Islanders war es tatsächlich der Coach, der seinen ehemaligen Schützlingen eine kleine Lehrstunde erteilte. Denn nach einer 2:0-Führung für die Capitals - T.J. Oshie traf zweimal im Powerplay aus kurzer Distanz (26., 32.) - drehte das Team von Thomas Greiss, der erneut als Backup von Seymon Varlamov fungierte, und Tom Kühnhackl (nicht im Aufgebot) den Spieß doch noch um.

Jordan Eberle kurz vor (39.) und Anders Lee (41.) kurz nach der zweiten Drittelpause glichen aus. Die Vorentscheidung fiel im Powerplay der Capitals: Weil Alex Ovechkin und Keeper Brayden Holtby sich für einen Sekundenbruchteil im Aufbau missverstanden, eroberten die forecheckenden Islanders den Puck und Josh Bailey erzielte per Shorthander das 3:2 (47.). Das 4:2 von Anthony Beauvillier besiegelte schließlich den Comeback-Sieg der Islanders, die damit mit einer Führung in Spiel zwei in der Nacht von Freitag auf Samstag gehen (2 Uhr).

jom