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ManCity: Wie sich Ortega Moreno an Casillas orientierte

ManCity-Keeper sieht sich auf einem Level mit Ederson

Wie sich Ortega Moreno an Casillas orientierte - und was ihn an Kahn imponierte

Er hat mit Manchester City bereits große Erfolge gefeiert: Stefan Ortega Moreno.

Er hat mit Manchester City bereits große Erfolge gefeiert: Stefan Ortega Moreno. imago images

Die Karriere von Stefan Ortega Moreno hat spät Fahrt aufgenommen - dann aber so richtig. Nach fünf Jahren in Bielefeld am Stück hatte sich der in Hofgeismar geborene Keeper bei Manchester City direkt mit dem Triple einführen können, wurde später noch Klub-Weltmeister und UEFA-Supercup-Sieger. "Ich erinnere mich, dass Gündogan nach dem Champions-League-Finale sagte, es sei ein sehr guter Zeitpunkt gewesen, zu City zu kommen. Dem kann ich nur zustimmen", sagt Ortega Moreno im Interview mit dem vereinseigenen Magazin.

Als er noch von der großen Torhüter-Karriere träumte, machte ihm angesichts seiner Körpergröße von "nur" 1,85 Meter speziell ein Keeper Hoffnung: Iker Casillas, der damals noch bei seinem "Lieblingsteam" Real Madrid spielte. Der Grund war ein einfacher: "Er war eine seltene Ausnahme von der Regel, die bewies, dass man kein großer, physischer Torwart sein muss."

Der spanische Weltmeister von 2010 habe Ortega Moreno gezeigt, "dass man ein großartiger Torhüter sein kann, indem man andere Attribute einsetzt, und das zu einer Zeit, als die meisten Torhüter sehr groß und körperlich waren und den Ball von einem Ende des Spielfelds zum anderen schießen konnten - und das war damals die Vorstellung von einem Torhüter".

Casillas bewies, dass es beim Abfangen von Flanken hauptsächlich ums Timing geht. "Und wenn man seinen Sprung richtig timen kann, ist das alles, was man braucht", weiß Ortega Moreno heute. Auch Oliver Kahn (1,88 Meter) imponierte ihm - "weil er technisch vielleicht nicht der Beste der Welt war, aber er hatte diese Mentalität, Einstellung und eine Aura".

"Ich muss eine gute Lösung für mein Zuhause in Deutschland finden"

Seine eigenen Stärken beschreibt der ehemalige Bielefelder in seiner "Flexibilität, der Stärke in Eins-gegen-Eins-Situationen sowie ein gutes Timing". Aktuell sieht er sich auch "auf dem gleichen Niveau" wie Stammkeeper Ederson und sagt: "Ich möchte kein Spiel verpassen, und wenn ich ab und zu frustriert bin, muss ich das Xabi (Torwarttrainer Xabier Mancisidor, d.Red.) oder Pep sagen." 

Mit Ederson pflege er generell ein sehr gutes Verhältnis. "Wenn ich spiele, unterstützt er mich auch, wir haben eine enge Beziehung." Zu schätzen weiß Ortega Moreno bei ManCity die "familiäre" Atmosphäre, die er bei einem Weltklub nicht erwartet hatte. "Das ist ein großer Teil unseres Erfolgs", ist der Keeper überzeugt.

Zu gerne würde Ortega Moreno in der entscheidenden Saisonphase wieder seinen Teil auf dem Rasen dazu beitragen. In Bezug auf seine Edelmetall-Sammlung erklärte er: "Die Medaillen sind immer noch hier in England, und ich muss eine gute Lösung für mein Zuhause in Deutschland finden, aber wenn Familie und Freunde zu Besuch kommen, zeige ich ihnen die Medaillen, die ich mit City gewonnen habe, oder die Trikots, in denen ich gespielt habe, und erzähle ihnen eine kleine Geschichte dazu." Es sei gut über die Triumphe zu sprechen, "weil man immer mehr erkennt, wie besonders sie sind".

msc