Bundesliga

Wie löst Schaefer die vier P-Fragen?

Köln: Schwierige Entscheidungen und viel Druck

Wie löst Schaefer die vier P-Fragen?

Ist jetzt gefordert: Kölns Trainer Frank Schaefer.

Ist jetzt gefordert: Kölns Trainer Frank Schaefer. picture alliance

...Petit:

Für die Doppelsechs besteht ein Überangebot: Martin Lanig (26) ist aufgrund der Kopfballstärke kaum verzichtbar, erzeugt von den Kandidaten die meiste Torgefahr. Daran mangelt es. Lanig ist zudem sehr aggressiv. Verzichtet Schaefer darauf im Kampfspiel auf dem Betzenberg? Falls nicht, bliebe dem spielstärksten Kandidaten, Adam Matuschyk (21), nur die Bank. Taktisch diszipliniert, passsicher und mit geringer Fehlerquote, ist er für die Sechs prädestiniert, doch dort ist Petit (34) gesetzt trotz Schnelligkeits- und Ausdauerdefiziten. Auf seine "Erfahrung und Ruhe am Ball" will der Trainer nicht verzichten: "Seit wir ihn reingenommen haben, sind wir deutlich stabiler." Zudem sei Petit von den Aspiranten, die "alle eher Achter sind, am ehesten ein Sechser". Dass Petit immer wieder die Ordnung verlässt und alleine auf Effekt haschende, aber ineffektive Balljagd geht, erwähnt er nicht. Auch die Spieleröffnung über ihn ist verbesserungswürdig. Doch Schaefer legt sich auf Petit, der Leistenprobleme hat, fest: "Wenn er fit ist, spielt er." Eine Entscheidung, an der er gemessen werden wird.

Trainersteckbrief Schaefer
Schaefer

Schaefer Frank

Spielersteckbrief Petit
Petit

Goncalves Teixeira Armando

Spielersteckbrief Pezzoni
Pezzoni

Pezzoni Kevin

Spielersteckbrief Podolski
Podolski

Podolski Lukas

...Pezzoni:

Der 21-Jährige vertrat in den Tests Youssef Mohamad (30, Infekt) gut. "Kevin ist einer der Innenverteidiger der Zukunft", lobt Schaefer und will bei Mohamad "die Trainingswoche abwarten". Ob der Ex-Kapitän, in der Hinrunde im Tief, nach seiner Pause so schnell die Form findet? Wie bei Petit eine knifflige Entscheidung. Mohamads Wechselgedanken (Katar und Dubai lockten) "sind vom Tisch", so Berater Toni Preuß. Muss Mohamad trotzdem Sonntag auf die Bank?

...Podolski:

Der Kapitän war im Test gegen Frankfurt (1:1) 45 Minuten blass geblieben, hatte immer wieder seine Position links vorne verlassen. Nach dem Seitenwechsel agierte er äußerst freischaffend auf der Zehn - dort sehr auffällig. Wie kriegt Schaefer Podolskis Klasse zum Tragen und das taktische Gefüge erhalten? "Wir machen uns permanent Gedanken, wie sich alle Qualitäten in eine vernünftige Organisation reinkriegen lassen. Lukas ist ein Individualist, der sehr viel fürs Team bewegen kann. Darüber werden wir uns Gedanken machen", erwägt Schaefer, Podolski die Lieblingsposition zu geben. Taktische Disziplin ist das A und O im Abstiegskampf. Die muss Podolski (25) zeigen - und Schaefer ihn dazu bringen.

...Priorität:

Ein Spielmacher fehlt. Kommt noch ein Akteur, dann ein Stürmer. "Das hat Priorität", so Schaefer, der einen Regisseur wie Tamas Hajnal (Dortmund) wegen des Überangebots im Mittelfeld nicht will, obwohl andere FC-Verantwortliche einen solchen befürworten. Schaefer braucht nun Ergebnisse, um zu zeigen, dass er mit seinen Entscheidungen richtig liegt.

Stephan von Nocks