Basketball

"Wie ist dein Name?" Brose-Comeback kein Wunder

Bamberg gewinnt nach 26 Punkten Rückstand gegen Barcelona

"Wie ist dein Name?" Brose-Comeback kein Wunder

Der Leader: Bryce Taylor war der Taktgeber bei Bambergs 26-Punkte-Comeback gegen Barcelona.

Der Leader: Bryce Taylor war der Taktgeber bei Bambergs 26-Punkte-Comeback gegen Barcelona. imago

Viel besser hätte der Auftakt in der mit 8.000 Zuschauern ausverkauften Arena in Nürnberg nicht laufen können: Gleich die ersten beiden Angriffe der Bamberger mündeten jeweils in drei Punkten durch Ali Nikolic und Ricky Hickman. Was zu diesem Zeitpunkt wohl keiner ahnte: Es sollten bis zum Ende des Viertels nur noch sechs Zähler hinzukommen.

Und auf der anderen Seite des Parketts machte der FC Barcelona mit den Hausherren, was er wollte. Beinahe unglaubliche 79 Prozent der Würfe trafen die Gäste aus Katalonien in den ersten zehn Minuten. Den Vorsprung hatten sie da schon auf 38:12 ausgebaut. Die Halle, in der die aus der Metropolregion zugereisten Brose-Anhänger vorher noch euphorisch gesungen hatten, verstummte fast gänzlich.

Ich glaube nicht an Wunder.

Bambergs Coach Andrea Trinchieri

"Es ist das erste Mal, dass mir so etwas widerfahren ist", resümierte Bambergs Trainer Andrea Trinchieri den verschlafenen Auftakt später. "Minus 26 gegen ein großes Team. Das erste Viertel war ein Albtraum. Ich glaube, wenn ich einen meiner Spieler gefragt hätte: 'Wie ist dein Name?' Er hätte es nicht gewusst. Wir waren nicht bereit."

Etwas mühsam weiterhin, aber mit Beginn des zweiten Viertels wendete sich das Blatt für das Team aus Freak City zunehmend. "Wir sind defensiv besser reingekommen und haben angefangen, an uns zu glauben", analysierte Trinchieri weiter.

Die Halle kocht: Bamberg schafft das Mega-Comeback!

Gegen sichtlich beeindruckte Spanier und mit der kochenden Halle im Rücken drehte Brose, angeführt vom Man of the match Bryce Taylor (13 Punkte), das Spiel kurz vor Ende tatsächlich vollständig und komplettierte somit das 26-Punkte-Comeback. "Ich glaube nicht an Wunder", meinte Trinchieri. "Die passen nicht zum Basketball, die sind für wichtigere Dinge." Aber: "Wenn du hart arbeitest und an dich selbst glaubst, kannst du Möglichkeiten schaffen. Und das haben wir heute getan, wir haben Möglichkeiten geschaffen, dieses Spiel zu gewinnen. Und dann haben wir an uns selbst geglaubt. Alle haben ihren Beitrag geleistet. Das ist der größte Teamsieg, den ich mir vorstellen kann."

Dank des 84:81-Erfolgs zog Brose in der Euroleague-Tabelle an Barcelona vorbei und liegt vor dem nächsten Duell bei Schlusslicht Armani Mailand am Freitag auf dem neunten Rang. Am Sonntag dann wartet schon das Liga-Topspiel beim FC Bayern.

mkr