2. Bundesliga

Kiels Coach Ole Werner: Keine Angst vor der "Halbzeitführung"

Reicht Holstein das dritte 1:0? "Es ist eine andere Situation"

Werner: Keine Angst vor der "Halbzeitführung"

Wachsamkeit bis zur letzten Sekunde - Kiels Coach Ole Werner (M.) sensibilisiert seine Schützlinge schon nach dem Hinspiel.

Wachsamkeit bis zur letzten Sekunde - Kiels Coach Ole Werner (M.) sensibilisiert seine Schützlinge schon nach dem Hinspiel. imago images

Gewohnt nüchtern und sachlich ordnete der 33-Jährige den 1:0-Sieg in Köln am Mittwochabend ein, analysierte, was ihm gut und weniger gut gefallen habe und griff die Worte seines Gegenüber Friedhelm Funkel auf: "Es ist erst Halbzeit." Und Werner weiß: Mit dieser "Halbzeitführung" müssen er und seine Spieler besser umgehen als mit den beiden vorangegangenen. Während der letzten beiden Zweitligaspieltage gegen Karlsruhe und Darmstadt hatte es nach 45 Minuten 1:0 gestanden, jetzt gilt dieser Spielstand nach den ersten 90 Minuten der Relegation.

Die letzten Ligaspiele sind nicht vergleichbar mit einem Relegations-Hinspiel. Es ist auch eine komplett andere Rollenverteilung.

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Werner

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"Es ist jetzt eine andere Situation", sagt Werner. "Die letzten Ligaspiele sind nicht vergleichbar mit einem Relegations-Hinspiel. Es ist auch eine komplett andere Rollenverteilung." Die sieht Werner trotz des Hinspielsieges immer noch: "Köln ist der Bundesligist." Aber: Er hat wichtige Erkenntnisse gewonnen: "Wir haben im Verteidigungsverhalten einige Dinge nicht optimal gelöst, hätten nach vorn hin den einen oder anderen Raum besser bespielen können. Das sind Dinge, die wir mitnehmen für den Samstag."

Meffert und Mühling wieder dabei - Van den Bergh fehlt

Hilfreich für das Rückspiel ist außerdem, dass mit Jonas Meffert ein Spieler nach Gelbsperre zurückkehrt, der als Sechser in weiten Teilen für die Statik im Kieler Spiel verantwortlich zeichnet. Mit Alexander Mühling hat ein weiterer Mittelfeldmann seine Sperre verbüßt, er steht vor allem für die am Mittwoch so schmerzlich vermisste Ballsicherheit. Dass im Gegenzug Routinier Johannes van den Bergh seine fünfte Gelbe Karte der Saison kassierte, trifft Holstein zwar, nach seinem Handbruch aber ist in Mikkel Kirkeskov ein gelernter Linksverteidiger wieder an Bord und startklar. Das erhöht die Kieler Chancen, dennoch bleibt Werner Realist. "Es wird bis zur letzten Sekunde gehen, wir wissen um die Schwere der Aufgabe."

Und um das, was es braucht für den Aufstieg. "Wir haben auch in Karlsruhe und gegen Darmstadt mit voller Leidenschaft und vollem Herzen gespielt, der Unterschied am Mittwoch bestand hinsichtlich der Effektivität: Wir haben leidenschaftlich verteidigt und unsere erste Chance genutzt." Gelingt am Samstag die Wiederholung, wäre Euphorie garantiert. Auch beim stets so sachlich wirkenden Trainer.

Sebastian Wolff

Bilder zur Partie 1. FC Köln - Holstein Kiel