Bundesliga

Werder: Sokratis-Wechsel perfekt

Ignjovski auf dem Zettel

Werder: Sokratis-Wechsel perfekt

Ab sofort ein Werderaner: der griechische Nationalspieler Sokratis Papastathopoulos.

Ab sofort ein Werderaner: der griechische Nationalspieler Sokratis Papastathopoulos. imago

"Er ist ein junger Spieler, der beim FC Genua und in der griechischen Nationalmannschaft schon einige Erfahrung sammeln konnte. Als wir hörten, dass er beim AC Mailand, wo er zuletzt aktiv war, nicht so zum Einsatz kam, haben wir sofort Interesse angemeldet. Mit seiner Schnelligkeit, seiner Zweikampfstärke und Spieleröffnung wird er uns sicher weiterhelfen", kommentierte Allofs den Wechsel.

Entsprechend glücklich und zufrieden zeigte sich Schaaf und Allofs bei der Vorstellung des jungen Griechen. "Ich bin froh, dass wir das hinbekommen haben", sagte der Werder-Boss. Seit zwei Monaten habe man sich um den Defensivmann bemüht, bis am Mittwochabend die Verhandlungen in Stuttgart abgeschlossen wurden. Für Sokratis wird eine Leihgebühr von 500.000 Euro fällig. Zudem sicherten sich die Hanseaten eine Kaufoption für vier Jahre. Sollte Werder diese Option ziehen, würden nochmals ca 3,5 Mio. Euro fällig.

Bundesliga - 1. Spieltag
mehr Infos
Spielersteckbrief Sokratis
Sokratis

Papastathopoulos Sokratis

Auch Schaaf ist erleichtert. "Gut, dass er endlich da ist. Wir brauchen ihn für unseren Abwehrverbund", freute sich der Coach. Sokratis gibt als Ziel aus, "möglichst schnell Stammspieler" zu werden. Weil in Italien erst am 18. Juli die Saisonvorbereitung begann, habe er sich alleine fit gehalten. "Ich bin fit, ich kann sofort einsteigen", so der Grieche. Vielleicht ist er schon am Wochenende beim Blitzturnier in Southampton dabei, sollten alle Transfermodalitäten geregelt sein.

Das Werder-Tandem auf der sportlichen Führungsebene bekommt also den Wunschspieler, der die drastischen Personalprobleme in der Abwehrzentrale lösen soll. Und eventuell könnte sogar noch ein Neuer kommen. "Nicht ausschließen" wollte Allofs die Verpflichtung des Ex-Löwen Aleksandar Ignjovski. "Im Idealfall schnappen wir zu."

Machtkampf mit Aufsichtsrat: Allofs und Schaaf setzen sich durch

Schaaf und Allofs haben sich beim Machtkampf mit dem Aufsichtsrat, vornehmlich mit dem "Oberaufseher" Willi Lemke (64), durchgesetzt. Sokratis kommt - und dies ohne Vorbedingung. Grünes Licht ohne Einschränkung. Einnahmen durch den Verkauf eines Stars wären wünschenswert, sind aber nicht verlangt.

Dies ist das Resultat der Sitzung der Bosse, die einer Aussprache gleichkam. Absolut notwendig soll das Treffen zwischen Aufsichtsrat und Geschäftsführung gewesen sein, wie Zuhörer den verbalen Schlagabtausch bezeichnen. "Hart, aber konstruktiv," heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Gremien. Darin spricht Lemke von einer Fortsetzung der "restriktiven Ausgabenpolitik" und davon, dass schon "erhebliche Mittel bereitgestellt" worden seien, "die deutlich über den zu erwartenden Einnahmen liegen". Die Geschäftsführung ihrerseits bedauert die "entstandenen Irritationen".

Diplomatische Formulierungen, damit die Parteien ihr Gesicht wahren können. In erster Linie Aufsichtsrat Lemke, dem vorgeworfen wurde, die wirtschaftliche Situation nach außen getragen zu haben. Lemke soll eine Neuverpflichtung an die Generierung von Einnahmen geknüpft haben. Entweder durch einen neuen Sponsor oder Spielerverkäufe -eine Bemerkung entgegen der Absprachen und Festlegungen beim Friedensgipfel an der Weser. Allofs wollte das so nicht bestätigen. "Wenn das so rübergekommen ist, dann ist das so nicht richtig", sagte er am Donnerstag.