2. Bundesliga

Werder-Ärger um Friedl - Baumann kündigt Strafe an

Innenverteidiger will Wechsel erzwingen

Werder-Ärger um Friedl - Baumann kündigt "signifikante" Strafe an

Darf er Werder noch verlassen? Marco Friedl.

Darf er Werder noch verlassen? Marco Friedl. imago images/Team 2

Werder Bremen musste am Sonntag im Heimspiel gegen Hansa Rostock auf Marco Friedl verzichten. Der österreichische Innenverteidiger fehlte jedoch nicht verletzt oder gesperrt, er will vielmehr zwei Jahre vor Ablauf seines Vertrags den Klub verlassen und wählte dafür fragwürdige Mittel.

Am Samstag waren die Werder-Verantwortlichen darüber informiert worden, dass sich Friedl nicht imstande sehe, gegen Rostock aufzulaufen. Trainer Markus Anfang nannte das tags darauf bei "Sky" "natürlich enttäuschend, das muss man ehrlicherweise sagen". Er habe von Friedls Entscheidung erst um 19 Uhr erfahren.

"Wir haben leider auch in der Bundesliga erlebt, dass es eine Sitte ist, die im Fußball Einzug erhält", so Manager Frank Baumann mit Blick auf den vergleichbaren Wirbel um Eintracht Frankfurts Filip Kostic. "Das ist nicht gut für den einzelnen Spieler und die Vereine. Wir sind wieder in der Vorbereitung auf ein Spiel gestört worden und deshalb über diese Entscheidung sehr enttäuscht."

Friedl will zu Union Berlin, Baumann machte dem 23-Jährigen zwei Tage vor Ablauf des Sommer-Transferfensters aber wenig Hoffnung. "Ich gehe davon aus, dass er ab Mittwoch Spieler von Werder Bremen bleibt. Wir haben zwar Gespräche mit einem anderen Klub geführt, sind aber da noch sehr, sehr weit entfernt." Es gibt also unterschiedliche Ansichten über die Ablöse.

Friedls Verhalten am Samstag "schon sehr, sehr komisch"

"Was zu der Entscheidung des Spielers geführt hat, ist ein Stück weit spekulativ", führte Baumann aus. "Gestern im Abschlusstraining hat er noch komplett konzentriert, fokussiert und gut trainiert, am Nachmittag haben wir einen Anruf bekommen, dass er sich nicht imstande fühlt (gegen Rostock im Kader zu stehen, Anm. d. Red.). Das ist schon sehr, sehr komisch."

Für Friedl wird die Aktion nicht folgenlos bleiben. "Es wird definitiv eine Strafe geben, klar", kündigte Baumann an, diese werde "auch signifikant sein, keine Frage". Er will nun mit Friedl und dessen Beratern sprechen und dabei "noch mal sehr verdeutlichen, dass wir einerseits gesprächsbereit sind, wenn unsere Forderungen erfüllt sind", es aber "sehr gut sein" könne, "dass Marco am Mittwoch noch Spieler bei uns ist und dann auch in der Pflicht steht, seiner Verpflichtung als Arbeitnehmer nachzukommen".

Friedl war 2018 vom FC Bayern nach Bremen gewechselt und kommt bislang auf 75 Bundesliga- und drei Zweitliga-Einsätze für Werder. Ob noch ein weiterer hinzukommt, wird sich bald zeigen.

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jpe

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